Fulda. Rund 50 Expertinnen und Experten der Medienpädagogik und politischen Bildung diskutierten bei der Fachtagung „Familie 2020: Aufwachsen in der digitalen Welt“ vom 1. bis 2. März die Herausforderungen des Internets und der sozialen Netzwerke in Fulda. Organisiert hatte die Tagung das Bonifatiushaus in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB), der Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien – LPR Hessen und dem Institut für Medienpädagogik und Kommunikation – MUK Hessen. Am Ende der Tagung konnten die Kooperationspartner ein positives Resümee ziehen: „Der Austausch über Wirkung und Chancen des Web 2.0 für Gesellschaft und Demokratie war wertvoll und wird für uns auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleiben. Eine Fortsetzung ist bereits in Planung. Diese Tagung hat eine wichtige Grundlage für den weiteren Austausch und die weitere Zusammenarbeit gelegt“.
Wissenschaftliche Einblicke in die Grundlagen der Medienpädagogik und die Mediennutzung gaben bei der Tagung Prof. Dr. Heinz Moser von der Universität Kassel, und Prof. Dr. Nadia Kutscher von der Katholischen Hochschule NRW. Für beide Wissenschaftler ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche bei der Mediennutzung unterstützt werden. Das Internet liefere für alle zugängliche Informationen und biete vielfältige Möglichkeiten der Partizipation. Ergänzt wurden diese wissenschaftlichen Einblicke durch die Ergebnisse der Jim-Studie zur Nutzung und Wahrnehmung von Medien durch Jugendliche, die Thomas Rathgeb vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest vorstellte.
Gelungene Praxisbeispiele für erfolgreiche Vermittlung von Medienkompetenz bei Jugendlichen, Erwachsenen und Familien bildeten einen weiteren Schwerpunkt der Fachtagung. Daniel Poli vom Projektbüro Jugend online bei IJAB- Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. stellte die digitale Jugendbildung am Beispiel der Kampagne „watch your web“ vor. Bei dem aus Bundesmitteln finanzierten Projekt gelang es, mit Bildungsangeboten zum Themenbereich Medienschutz in die sozialen Netzwerke der Jugendlichen zu gelangen. Sandra Bischoff, Michael Fingerling vom LPR Hessen sowie Peter Holnick und Markus Daum vom MUK Hessen berichteten aus der umfangreichen Beratungsarbeit ihrer Einrichtungen in Fragen der Medienkompetenz für Familien und gaben einen eindrucksvollen Einblick in die Vielfalt der Medien, ihrer Möglichkeiten und Wirkungen.