Fulda. Die Zahl der Beschwerden aus der Bevölkerung über nächtliche Ruhestörungen in der Fuldaer Innenstadt ist nicht zuletzt dank der freiwilligen Sperrzeitverkürzung der Gastronomen spürbar zurückgegangen. Auf ihren Streifengängen hatten die „Ordnungshüter“ allerdings häufiger Grund zu Beanstandungen. Alleine 39 Mal mussten sie „Wildpinkler“ in der Öffentlichkeit zur Ordnung rufen. Und das hat seinen „Preis“: Wer erwischt wird, zahlt eine „Geldbuße“ von 35 Euro. Ärgerlich aus städtischer Sicht auch: die hohe Anzahl von Verkehrsverstössen wie zugeparkte Rettungswege oder Fahren in der Fußgängerzone. Das ist das Ergebnis gemeinsamer Kontrollen der Stadt sowie der Polizei im unmittelbaren Kernstadtbereich.
Erweiterter Einsatz
Vor allem die Präsenz von Polizei und städtischer Ordnungspolizei sowie des freiwilligen Polizeidienstes ist in den zurückliegenden Monaten außerdem erheblich ausgeweitet worden. Seit Mai 2010 sind die städtischen Ordnungskräfte erstmals sogar auch nachts von 21 bis 6 Uhr zu Streifenrundgängen unterwegs gewesen. Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller und Ordnungsdezernent Dr. Wolfgang Dippel werteten das Ergebnis der Bemühungen bei einem ersten Erfahrungsaustausch mit den Gastronomen als „ausgesprochen positiv. Wir werden diesen Kurs beibehalten.“ Zufrieden zeigten sich beide über die gute Kooperation mit der Polizei, allen voran dem Leiter der Polizeistation Fulda, Michael Tegethoff.
Nachhaltiger Beitrag: Dank an die Gastronomen
Zum Hintergrund: Entscheidenden Anteil am Erfolg hatte die freiwillige Verpflichtung der Gaststättenbetreiber, ihre Betriebe statt um 5 Uhr bereits um 3 Uhr zu schließen. Wie Gastronom Torsten G. Müller betonte, habe diese Verfahrensweise allen Beteiligten „einiges abverlangt.“ Für das Ordnungsamt und die Polizei bedeutete dies zusätzliche Sonderschichten. Die Gastwirte verzichteten auf einen nicht unerheblichen Teil ihrer Einnahmen gerade an den Wochenenden. Doch auch für Müller steht fest: „Wir sind dafür, diese Maßnahmen 2011 fortzusetzen, um so einen nachhaltigen Beitrag zur Ruhe und nächtlichen Sicherheit in der Fuldaer Innenstadt zu leisten.“ Die Lärmbelästigung für die Anwohner gerade im Kneipenviertel habe auf ein erträgliches Maß gesenkt werden können. In dieser Einschätzung stimmen auch OB Möller und Bürgermeister Dippel überein. Beide dankten den Gastwirten des Kneipenviertels noch einmal nachdrücklich für ihre Bereitschaft, sich auch 2011 zur freiwilligen Sperrzeitverkürzung zu bekennen und sie konsequent umzusetzen.