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Pro und Contra Fütterung von Wildtieren im Winter – Naturschutzbehörde informiert

Fulda. Aus naturschutzrechtlicher Sicht ist die Fütterung einheimischer Wildtiere bei Kälte, Schnee und Eis nicht notwendig. Diese Aussage gilt unbeschadet tierschutzrechtlicher und jagdrechtlicher Vorgaben, die gegebenenfalls zu anderen Regelungen kommen und eine Verpflichtung zur Fütterung zum Beispiel von Rehen und Hirschen zur Folge haben können. Einheimische Wildtiere sind an das Leben in freier Wildbahn angepasst, auch bei strengen Wintern. Dabei ist es normal, dass im Rahmen der natürlichen Auslese schwache und kranke Tiere zu Tode kommen. „Das ist ein ganz natürlicher Prozess“, betont Jörg Burkard von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und zuständig für Artenschutz.

Es müsse also nicht gefüttert werden, zumal beispielsweise durch die Vogelfütterung am Futterhäuschen ohnehin nur relativ häufige Arten wie Kohlmeisen oder Amseln gefördert würden. Seltenen Arten könne auf diese Art und Weise nicht oder nur bedingt geholfen werden. „Dennoch kann das Füttern von Vögeln ein wichtiger Beitrag zur Umweltbildung gerade für Kinder und naturinteressierte Menschen sein“, so Burkard. Das Füttern und die Beschäftigung mit den Tieren erhöhten die Bereitschaft, sich für deren Schutz einzusetzen. Man müsse sich aber bewusst machen, dass die Fütterung von einheimischen Tieren im Winter „nur einen Tropfen auf den heißen Stein“ darstelle.

Dagegen sei der umweltpädagogische Aspekt von nicht zu unterschätzender Bedeutung, wenn nur artgerechtes Futter zum Einsatz komme, die Futtermenge angepasst sei und an den Futterplätzen auf Sauberkeit geachtet werde. Ein anderer wichtiger Aspekt ist, dass beispielsweise Schleiereulen im Winter einen Unterschlupf finden. Dies kann dadurch geschehen, dass Landwirte Luken an ihren Scheunen öffnen, wodurch die Eulen in die Scheuen einfliegen können. Ein positiver Nebeneffekt dabei ist, dass dort dann auch durch die Eulen entsprechend Mäuse vertilgt werden. Grundsätzlich gilt: Wildtiere im Winter möglichst wenig beunruhigen, damit sie keine unnötige Energie durch Flucht verbrauchen. Deshalb sollte man gerade im Winter unbedingt auf den Wegen bleiben und Hunde nach Möglichkeit immer angeleint ausführen.

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