Fulda. Deutschkenntnisse sind für viele Menschen mit Migrationshintergrund der Schlüssel zur beruflichen Integration. Im Landkreis Fulda gibt es seit zwei Jahren berufsbezogene Sprachkurse mit integrierten Werkstatttagen sowie einem Praktikum. Drei solcher Sprachkurse wurden inzwischen unter Trägerschaft und Leitung der Volkshochschule des Landkreises Fulda gemeinsam mit den Kooperationspartnern Bildungsverein Kreidekreis und Grümel gGmbH durchgeführt.
Die Volkshochschule des Landkreises Fulda ist seit zwei Jahren Projektträger für ESF-BAMF-Maßnahmen zur sprachlichen und berufsfeldbezogenen Qualifizierung von Menschen mit Migrationshintergrund im Fördergebiet 3600, das den Landkreis und die Stadt Fulda, den Vogelsbergkreis sowie den Landkreis und die Stadt Gießen umfasst. Seit Beginn der Förderperiode wurden vier Projekte erfolgreich abgeschlossen, eines in Gießen und drei in Fulda. Zwei Kurse laufen derzeit und weitere sind für das kommende Frühjahr in Fulda und in Gießen geplant.
Die berufsbezogene Sprachförderung kombiniert Deutschunterricht, berufliche Qualifizierung und ein Praktikum. Ziel ist es, zur Integration von Personen mit Migrationshintergrund in den ersten Arbeitsmarkt beizutragen. Die Volkshochschule des Landkreises hat als Träger zur Durchführung der Sprachkurse Kooperationsvereinbarungen geschlossen: in Fulda arbeitet sie Hand in Hand mit dem Bildungsverein Kreidekreis, der Grümel gGmbH und der städtischen Volkshochschule, in Gießen mit der Volkshochschule des Landkreises sowie der Jugendwerkstatt Gießen.
Während einer Feierstunde im Bildungsverein Kreidekreis gab es für die Absolventen des dritten berufsbezogenen Sprachkurses viel Lob und Ermutigung von Seiten der Lehrkräfte und Projektpartner. Markus Olsinger vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unter-strich die Bedeutung der berufsbezogenen Sprachförderung. In einer selbst zusammenge-stellten Präsentation zeigten die Teilnehmer bebilderte Eindrücke aus dem vergangenen Unterrichtsjahr, ergänzt durch persönliche Kommentare. Anschließend bekamen sie ihre Zertifikate überreicht.
Die Projektleitung der Maßnahme lag in den Händen von Heidemarie Franzmann und Dr. Gudrun Schwegler von der Kreis-vhs. Sie dankten allen am Projekt beteiligten Personen für die erfolgreiche Durchführung dieser dritten Maßnahme. Den besonderen Dank richteten sie an die beiden Geschäftsführerinnen Angelika Möller, Bildungsverein Kreidekreis, und Jutta Diel, Grümel, sowie an Markus Olsinger. Auch dieser Kurs kann als Erfolg gewertet werden, da viele Teilnehmer bereits vor dem offiziellen Ende der Maßnahme eine Arbeit bzw. einen Ausbildungsplatz fanden.
An der Bildungsmaßnahme haben 18 Frauen und zwei Männer aus verschiedenen Herkunftsländern teilgenommen. Um es ihnen zu ermöglichen, einer geringfügigen Beschäftigung weiterhin nachgehen zu können sowie die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen, wurde dieser berufsbezogene Deutschkurs erstmals in Teilzeit angeboten. Die insgesamt 730 Unterrichtsstunden verteilten sich auf zwölf Monate. Inhalte waren neben Deutsch auch Mathematik, EDV, fachpraktischer Unterricht, Firmenbesichtigungen, Mobilitätstraining sowie ein Praktikum.