Fulda. Auch in diesem Jahr veranstaltete der CDU-Gemeindeverband Petersberg sein traditionelles Martinsessen im Rauschenbergzimmer des Propsteihauses. Über 60 Mitglieder und Freunde der CDU fanden sich zu einem interessanten, geselligen Abend ein, bei dem als Gastredner der geschäftsführende Gesellschafter des renomierten Fuldaer Autohauses Ford-Sorg, Herr Dipl.-Kaufmann Helmut Sorg, unter dem Thema: „Einblicke in die automobile Welt – auch unter regionalen Gesichtspunkten“ referierte. Zunächst gab er einen Rückblick auf die Ausgangslage in der Automobilindustrie im Jahr 2007, die von einer weltweiten Überproduktion und relativ schlechten betriebswirtschaftlichen Ergebnissen gekennzeichnet war. Im darauf folgenden Jahr 2008 nahm dann nach seinen Worten die wirtschaftliche Entwicklung einen dramatischen Verlauf mit explodierenden Ölpreisen, Immobilienkrisen, Finanzkrisen, kollabierenden Banken und einer stark schrumpfenden Weltwirtschaft.
Hierauf folgte dann im Jahr 2009 die schwerste Rezession der Weltwirtschaft nach dem 2. Weltkrieg, was u. a. zur Insolvenz von General Motors in USA führte. Staatliche Stützungsmaßnahmen, Bankenrettungen, eingeschränkte Kreditvergaben und eine steigende Risikovorsorge bei den Banken gingen mit dieser Entwicklung einher. Für die globalisierte Automobilindustrie bedeutete diese Entwicklung deutlich geringere Produktions- und Zulassungszahlen. So verzeichnete z. B. die USA einen Rückgang von 36 %, Europa von 14 %, Russland von 48 % und Japan von 25 %.
Dabei hat vor allem die Abwrackprämie, die in vielen Ländern Europas eingeführt wurde, schlimmeres verhindert. Die Abwrackprämie hat den Autoabsatz kräftig angekurbelt und alleine in Deutschland 200.000 Jobs gesichert. Natürlich konnte durch die Neuwagenzulassungen und Verschrottung der Altwagen auch der Co-2 Ausstoß deutlich gesenkt. Insgesamt haben die verschiedenen Abwrackprämien in Europa, aber auch in USA oder Japan positive Impulse bezüglich der konjunkturellen Entwicklung setzen.
In diesem Jahr stellt sich der Markt sehr differenziert dar. Während Europa mit sehr schwierigen Märkten z. B. Portugal, Spanien, Italien, Irland zu kämpfen hat, in Deutschland Rückgänge von 25% zu verzeichnen sind, explodieren einige Märkte z. B. in China, Indien, Brasilien und den USA mit teils sehr hohen Zuwachsraten. In China wurde der Kauf von Automobilen in diesem Jahr subventioniert, dagegen resultiert der Aufschwung in den USA aus dem Trend zum Kleinwagen. Da Ford schon vor zwei Jahren die Entscheidung getroffen hatte, den deutschen Ford Fiesta und den deutschen Ford Focus ab diesem Jahr auch in Amerika zu produzieren, partizieren natürlich die deutschen Ford Werk von dem neuen Trend in den USA.
Zur Entwicklung von Ford Europa gab Helmut Sorg beeindruckende Zahlen bekannt. Ford ist mit Sitz in Köln die zweitstärkste Marke in Europa und beschäftigt 69000 Mitarbeiter an 22 Produktionsstandorten. Der Marktanteil beträgt 8,6 % bei 1.443.800 verkauften Fahrzeugen. Die Lage von Ford Deutschland ist äußerst positiv zu bewerten, freute sich der Referent. Bei der Bewertung der deutschen Ford-Produktionsstandorte mit insgesamt 26000 Beschäftigten, davon 2500 Auszubildenden, kam klar die elementare Bedeutung der Werke für die jeweiligen Regionen hervor. In Köln ist Ford größter Industriebetrieb der Region, in Saarlouis ist Ford größter Arbeitgeber des Saarlandes und in Köln-Merkenich ist ein weltweites Kompetenzzentrum für die Entwicklung kleiner und mittlerer Fahrzeuge entstanden.
Am Ende seines Vortrages ging Herr Sorg auf die Entwicklung der Ford-Sorg-Gruppe in der Region Fulda ein. Mit der regionalen Ausrichtung der Sorg Gruppe – 60 km im Umkreis von Fulda – ergeben sich für seine Gruppe große logistische Vorteile. Für Ford-Sorg steht 2011 neben einer Neugestaltung und Erweiterung des Autohauses in der Kreuzbergstraße in Fulda (Zentrale) auch eine weitere Verbesserung der Dienstleistungsqualität auf dem Programm.
Im Einzelnen sollen die Neuwagen- und Gebrauchtwagenausstellungsfläche um 4.000 qm erweitert werden. Es wird in ein modernes, neues Nutzfahrzeugkompetenz-Zentrum investiert und der Ausbau des Kundendienst-Zentrums vorangetrieben. Durch die Erweiterung der Verkaufsfläche und des Servicebereiches sollen den Kunden der Ford-Sorg-Gruppe eine noch größere Auswahl an Fahrzeugen und Dienstleistungen in gewünschtem Ambiente geboten werden. Alle Investments dienen dem Kunden gemäß den Sorg-Unternehmensgrundsätzen: Höchste Kundenzufriedenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen.
Sorg ist als Arbeitgeber eine Starke Kraft. Allein in Fulda beschäftigt die Sorg-Gruppe 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Lauterbach, Schlüchtern, Hünfeld, Bad Salzungen und Bebra weitere 100. Dabei wird über Bedarf ausgebildet (Ausbildungsquote 14 %). Mehrfach waren Azubis von der Sorg-Gruppe von der IHK als Jahrgangsbester oder Hessenbester ausgezeichnet. Das Autohaus Sorg engagiert sich für die Stadt, die Region, ihre Einwohner und Einrichtungen. Und das hat Tradition. So werden Sportvereine, Umweltinitiativen, soziale- und humanitäre und kulturelle Einrichtungen, aber auch gesellschaftliche Institutionen dauerhaft finanziell unterstützt.
Der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Petersberg, Peter Ceming, bedankte sich zum Abschluss bei Helmut Sorg für den informativen Vortrag und übergab ihm ein Präsent. Dieser freute sich im Anschluss an seinen Vortrag, in einer anschließenden kleinen Fragestunde eine Vielzahl von Fragen der Anwesenden beantworten zu können.