Fulda. Das ist ein besonderer Nikolaustag für viele Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe sieben in der Geschwister-Scholl-Schule. Statt im Klassenzimmer beginnt er in der Jugendkulturfabrik an der Weimarer Straße und endet in luftigen Höhen, nämlich hoch oben an der Kletterwand. Dazwischen liegen acht spannende, aber auch anstrengende Stunden für die Jugendlichen.
Die Siebtklässler nehmen an dem Projekt „Gemeinsam sind wir stark“, welches im Rahmen des Förderprogrammes „Stärken vor Ort“ durchgeführt wird, teil. „Ziel des Projektes ist es, bei den Jugendlichen die für den beruflichen Alltag relevanten Schlüsselqualifikationen zu fördern, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, sich und ihre ganz persönlichen Fähigkeiten besser kennen zu lernen“, so Bürgermeister und Jugenddezernent Dr. Wolfgang Dippel.
Dies alles passiert an diesem Tag fern vom schulischen Alltag mit viel Spaß und ungewöhnlichen Herausforderungen. „Wir wollen den Jugendlichen Raum geben, sich selbstverantwortlich mit ihrer Situation und ihre persönlichen Wünschen und Vorstellungen für die eigene Zukunft auseinander zu setzen. Damit wird ein Grundstein für die in der Schule später folgende Berufsorientierung gelegt“, so Christine Holzer, Leiterin von Impulsprojekte, die verantwortlich für den Tag ist. „Denn wer seine eigenen Wünsche und Stärken kennt, hat genügend Motivation den langen Weg in den beruflichen Alltag zu schaffen“, ergänzt ihre Kollegin Christine Hedtke.
Angekommen in der Jugendkulturfabrik beginnt das Programm mit einigen Teamspielen. Dann geht es um die Selbst- und Fremdwahrnehmung und die ersten beruflichen Ideen. Hierzu werden von den Jugendlichen auf riesigen Papierbahnen Körperumrisszeichnungen angefertigt, welche mit den eigenen Fähigkeiten gefüllt werden. Diese werden dann in einem zweiten Schritt von den Mitschülern ergänzt. Danach geht es ganz praktisch weiter. Alle zusammen entscheiden, welches Mittagessen es ge-ben soll. Dann werden Einkaufslisten geschrieben und gemeinsam mit einem begrenzten Budget eingekauft und gekocht. Hierbei werden die Jugendlichen bei Bedarf unterstützt, sind aber alleine für den Ablauf und auch das Essen verantwortlich. „Hier zeigt sich, dass es wichtig und richtig ist, den Schülerinnen und Schülern auch etwas zuzutrauen. Sie haben im Alltag viel zu selten die Gelegenheit, den Erwachsenen zu zeigen, was in ihnen steckt“, so Holzer. Diese Meinung wird durch die Rückmeldung der Jugendlichen bestätigt.
Der Nachmittag steht dann ganz unter dem Thema „Die eigenen Grenzen kennenlernen und erweitern“. Dies machen die Jugendlichen mit Hilfe der Kletterwand. Hier sind Teamplayer beim Sichern gefordert, aber es muss auch die eigene Angst überwunden werden. Am Ende hatten alle viel Spaß und sind mächtig stolz auf ihre persönliche Leistung. Alle diese Erfahrungen nehmen sie mit in den Schulalltag und auf ihren ganz persönlichen Weg in die Zukunft.
Das Programm Stärken vor Ort wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union kofinanziert.