Hünfeld-Michelskrombach. Dass die Grundschule Michelsrombach eine Schule mit vielen Besonderheiten ist, die es in dieser Ausprägung an anderen Einrichtungen wahrscheinlich nicht gibt, wird im Gespräch mit Ina Müller sehr schnell deutlich. Die 45-jährige steht seit September 2007 der Schulgemeinde vor. Die Grundschule Michelsrombach, die in Trägerschaft des Landkreises Fulda steht, definiert sich als „Ort des Lernens und Wohlfühlens“. Im Einzelnen bedeutet dies, die derzeit 118 Mädchen und Jungen „unter Berücksichtigung des individuellen Entwicklungs- und Leistungsstandes zu fördern und zu fordern sowie ihre soziale Kompetenz zu stärken, indem Eigenverantwortlichkeit und Selbstwertgefühl weiterentwickelt werden“. Abwechslungsreiche und offene Lernsituationen unterstützten Motivationsbereitschaft und Selbstständigkeit; durch intensive Kommunikation innerhalb des Kollegiums sowie zwischen Lehrern und Eltern werde ein gutes Schul- und Lernklima geschaffen.
„Unser Einzugsgebiet umfasst Michelsrombach, Oberfeld, Oberrombach, Rudolphshan, Sargenzell und Rückers“, erläutert die Schulleiterin, deren Kollegium aus acht fest angestellten Pädagogen besteht – „alles Frauen, die einzige männliche Ausnahme ist Pfarrer Herbert Schrimpf. Ina Müller, die zuvor für sechs Jahre die Schule in Uttrichshausen geleitet hatte, unterstreicht die Zweizügigkeit der Klassen ein bis vier und den Vorteil der Überschaubarkeit: „Im Schnitt sind 15 Kinder in einer Klasse, was sowohl ein angenehmes Arbeiten als auch eine individuelle Förderung möglich macht“.
Als „intensiv und gut“ skizziert die Schulleiterin die Kontakte zu den Verantwortlichen beim Landkreis Fulda: „Unsere Wünsche werden stets im Rahmen der Möglichkeiten umgesetzt, der bauliche Zustand wird sehr wichtig genommen“. Im Sommer wurde der Eingangsbereich neu gestaltet, so dass jetzt ein barrierefreier Zugang möglich ist. Zudem verfügt die Schule über eine sehr gute Ausstattung mit PC-Arbeitsplätzen, „da wir bemüht sind, in den dritten Klassen PC-Stunden anzubieten“. Nicht zu vergessen die schuleigene Bücherei, die vor genau einem Jahr eingerichtet wurde. Überhaupt wird dem Musisch-künstlerischen breiten Raum gegeben, denn alljährlich gibt es Theaterfahrten – entweder zu den Bad Hersfelder Festspielen, ins Fuldaer Schlosstheater oder ins Kolpinghaus Stadthalle Hünfeld, wenn die Stadt in Kooperation mit der Wella-Kulturstiftung zu einer Aufführung einlädt.
Apropos Hünfeld: Auch mit der Stadtverwaltung gebe es in der Zusammenarbeit keine Probleme, wie Ina Müller versichert: „Unsere Turnhalle ist schließlich ein Teil des Bürgerhauses, so dass eine Mehrfachnutzung möglich ist. Die terminlichen Absprachen funktionieren bestens, und auch finanziell kommt uns die Stadt Hünfeld sehr entgegen, weil wir zwei Mal im Jahr das Bürgerhaus kostenfrei nutzen dürfen.“ Dass die Grundschule im Leben des Hünfelder Stadtteils Michelsrombach fest verankert ist, beweist unter anderem auch die „sehr intensive Zusammenarbeit mit der Feuerwehr“. Einmal jährlich gibt es eine Übung, verbunden mit einem Brandschutztag für die vierten Klassen. Aber auch zu heimischen Vereinen und Firmen halte man regen Kontakt. In diesem Schuljahr steht übrigens das Thema „Schule und Gesundheit“ im Fokus der schulischen Arbeit. Eine Neuerung ist das monatliche gemeinsame Frühstücken in der Schule mit einer Obst- und Gemüse-Bar, das die Kinder selbst gestalten.
Eine ganz wichtige Rolle im Schulalltag spielen die Eltern. So existiert seit längerem eine Nachmittagsbetreuung, initiiert und organisiert vom Förderverein „Buchfinken“, der zuvor bereits für die unter Dreijährigen das „Spatzennest“ ins Leben gerufen hatte. Etwa 16 Schülerinnen und Schüler nehmen an fünf Tagen in der Woche an dieser nachmittäglichen Betreuung teil, wobei die Räumlichkeiten der Schule genutzt werden und es auch Mittagessen gibt. Zudem organisieren die Eltern alljährlich für den 6. Dezember einen „richtigen Nikolaus“, sorgen für die entsprechenden Süßigkeiten und überhaupt für die Verpflegung bei Schulfesten oder nach der Schulwanderung. Jetzt im Advent gibt es übrigens jeden Montag eine kurze besinnliche „Auszeit“ in der Pausenhalle, während der Lieder gesungen, Geschichten erzählt oder auch Gedichte vortragen werden. Den dazu gehörigen Weihnachtsbaum hat der Elternbeirat organisiert.