Fulda (mb). Beim Spatenstich im Frühjahr hatte es noch Schnee gegeben. Beim Richtfest verwandelte Regen das Dach des Kellerdepots in einen kleinen See. Doch pünktlich zum Fest lugte wieder die Nachmittagssonne heraus und gab der Feier im Kreis der Bauherrn und Handwerker den rechten Glanz. Zwar ist die Erweiterung der Hochschul- und Landesbibliothek mit Veranstaltungsraum, Lesesaal und Depot für den Fuldaer Büchereiverbund noch im Zustand eines Rohbaus. Doch längst bekommt der Betrachter ein Gefühl für die bemerkenswerte Architektur, die sich harmonisch an den bestehenden Bau anfügt und zugleich Rücksicht auf die unmittelbar benachbarte Christuskirche nimmt. Rund 3,2 Millionen Euro kostet das Projekt, das die Stadt vom Land unterstützt im Zuge des Konjunkturprogramms realisiert.
Baustein
Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller (CDU) betonte bei der Richtfestfeier, dass es nicht ganz einfach sei, an prominenter Stelle einen Bau wie diesen „in Beton zu gießen“. Allerdings seien die Verantwortlichen auf einem guten Weg, das Projekt weiter voranzubringen. Künftig werde es sich in der Tagesarbeit bewähren müssen. Der Erweiterungsbau der Hochschul- und Landesbibliothek sei ein Ort der Ruhe und Konzentration, aber auch des Lebens, „weil er junge Menschen hineinlenken soll“. Für Möller ist die Erweiterung ein, wie er unterstreicht, „besonderes Projekt, was uns bereits vor längerer Zeit zusammengeführt hat. Wir können sie als wichtigen Baustein in ein Ideenkonstrukt einfügen.“
Eine lange Wegstrecke liege nun hinter der ersten Idee im Rahmen des Konjunkturprogramms über den Wettbewerb bis hin zum Modell, das im kleinen Maßstab das Vorhaben sichtbar gemacht habe, das im Zuge der Vorgaben des Konjunkturprogramms zeitnah realisiert werden soll. Möller dankte allen Beteiligten, darunter Hochschulpräsident Karim Khakzar, Hochschul- und Landesbibliothekleiterin Dr. Marianne Riethmüller, Stadtbaurätin Cornelia Zuschke, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Baudezernats sowie den Handwerkern für ihre engagierte und gute Arbeit. Für ihn bestätigt sich mit dem Richtfest, dass es gelungen sei, das Bestehende zu wahren und die Funktion in kluger und geschickter Weise mit dem vorhandenen Baukörper zu verbinden. Einen besonderen Dank sprach der OB der benachbarten evangelischen Christusgemeinde für ihr Verständnis und Begleitung in der Projektrealisierung aus.
Zusammenarbeit
Der Bau stehe symbolhaft für die „außerordentlich gute Zusammenarbeit zwischen Land und Stadt“, betonte Professor Karim Khakzar. Für den Fuldaer Hochschulpräsidenten handelt es sich bei dem Erweiterungsbau um ein „Projekt mit Modellcharakter“. Denn während die Stadtbücherei Kinder- und Jugendliche anspreche, lade die Bibliothek zugleich Studenten ein. Da das Bauprojekt sehr komplex sei, zeigte sich Khakzar aus Hochschulsicht sehr dankbar für das gute Voranschreiten. Schon jetzt freut sich der Hochschulpräsident auf das Miteinander mit der Gemeinde der Christuskirche, „in der wir einen sehr, sehr guten Nachbarn haben werden.“