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Landschaftspflege-Aktion der Rudolf-Steiner-Schule Künzell

Dietershausen. Hier gibt es noch die Küchenschelle und viele andere Rote-Liste-Arten, aber Berberitze, Hartriegel, Schwarz- und Weißdorn oder Wacholder machen ihnen das Leben schwer: Am Weinberg bei Dietershausen halfen deshalb jetzt die Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-Schule Künzell bei der Landschaftspflege. Die UNESCO-Schule ist schon seit vielen Jahren ein Partner des Biosphärenreservats Rhön.

Leicht war das Forstpraktikum, das zum pädagogischen Konzept der Waldorfschule gehört, auch in diesem Jahr nicht. Die Schülerinnen und Schüler hatten Hecken freizuschneiden, mussten Äste und Zweige zum Verbrennen bringen und selbst mit Heckenschere & Co. hantieren. An allen Tagen wurden sie von ihrer Lehrerin Elisabeth Jäschke und von den Mitarbeitern des Biosphärenreservats Rhön unterstützt.

„Uns liegt sehr viel daran, die Jugendlichen mit den natürlichen Kreisläufen, die mit dem Wald verbunden sind, bekannt zu machen. Dazu gehört das Aufforsten, das Fällen und die Holzverarbeitung“, meinte Jäschke. Genauso wichtig sei jedoch das Element der Landschaftspflege, um naturschutzfachlich bedeutsame Flächen im Biosphärenreservat Rhön vor der Verbuschung zu retten und damit seltenen Pflanzen wieder eine Chance zu geben. „Wir arbeiten seit vielen Jahren mit dem Biosphärenreservat Rhön zusammen und bekommen von dort wichtige Impulse für unsere Bildungsarbeit“, hob die Lehrerin hervor.

Ranger Hubert Heger erklärte den Schülerinnen und Schülern, dass am Weinberg von Dietershausen früher sehr viele seltene Pflanzen beheimatet waren. Doch Gehölze wie Berberitze, Hartriegel, Schwarz- und Weißdorn oder Wacholder breiten sich derart aus, dass diese Arten immer mehr zurückgedrängt werden. Das war den Neuntklässlern nicht neu: Schließlich hatten sie schon im vergangenen Jahr Hand angelegt, um die ursprüngliche Wiese, die zu diesem Zeitpunkt kaum noch zu erkennen war, frei zu räumen.

„Die Arten, darunter einige Orchideen, schlummern noch im Boden. Wenn der Lebensraum stimmt, werden sie sich auch rasch wieder verbreiten“, zeigt sich Hubert Heger optimistisch. Allerdings komme es auf eine dauerhafte Nachfolgepflege mit Schafen und Ziegen an. „Das muss uns gelingen, sonst können sich die Büsche erneut ungehindert ausbreiten“, weiß Heger. Er kann sich für die Beweidung der rund 1,5 Hektar großen Fläche etwa zehn Schafe und zwei Ziegen vorstellen.

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