Fulda. Die Fuldaer EDAG Group hat an ihrem Standort im Industriegebiet Fulda-West einen 20.000 qm großen Solarpark errichtet. Nach einer reinen Bauzeit von nur vier Wochen ging die EDAG-Anlage ans Netz und liefert eine Leistung von 750 kWp. Dies entspricht einer Jahresproduktion von ca. 670.000 kWh.
Zum Vergleich: Ca.190 Privathaushalte könnten mit dieser Leistung ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Auch der gesamte jährliche Strombedarf der EDAG am Standort Fulda-West mit seiner 10.500 m2 großen Montagehalle und der 4.000 m2 großen Bürofläche könnte durch den Solarpark gedeckt werden.
Bei der Anlage kamen die von EDAG eigen entwickelten Betonelemente als Trägerelemente zum Einsatz, die die Montage der Solarmodule – gerade auf befestigten Flächen – enorm beschleunigen und vereinfachen. „Die EDAG Group setzt mit dem neu entwickelten Betonträgerelement ein neues Zeichen in der Solarmodulmontage und dokumentiert die Bedeutung des Geschäftsfelds „Erneuerbare Energien“ für die weitere Unternehmensentwicklung.“, bekräftigt EDAG Geschäftsführer Manfred Hahl. „Neben dem technologischen Aspekt leisten wir mit unserem Solarpark auch einen großen Beitrag, um unsere Ökobilanz an unseren Standorten in Fulda wesentlich zu verbessern.“
EDAG-Betonelemente als Solarmodulträger
Zum Aufbau großer Solarparks werden bis dato die Solarmodule auf eine komplexe Ständerkonstruktion befestigt. Bei der solaren Nutzung von Konversionsflächen (z.B. brachliegende Industriegelände) – auch in Zukunft erfolgt hier eine erhöhte Einspeisevergütung im Rahmen des EEG (Erneuerbaren-Energien-Gesetz) – werden zum Aufbau der Solaranlagen meist aufwendige Konstruktionen aus Aluminium oder Stahl verwendet. Vor dem Hintergrund, dass Solarparks häufig mehrere zehntausend Solarmodule aufweisen, wird die Kostenintensität dieser Vorgehensweise deutlich. Mit dem von der EDAG Group entwickelten Solarmodulträger aus Beton kann diese aufwendige Montage nun wesentlich vereinfacht werden. Das in einem Stück gefertigte und bis zu 380 Kilogramm schwere Betonträgerelement ersetzt eine zusätzliche Fundamentierung und die aufwendige Montage komplexer Trägermodelle.
Darüber hinaus generiert das neu entwickelte Solarmodulträgersystem eine größere CO2 Einsparung bei Errichtung von Solarparks im Vergleich zu den herkömmlich verwendeten Stahl-Alu Unterbaukonstruktionen, bei denen wertvolle Rohstoffe ein-gesetzt werden. Zudem können die verwendeten Betonträgerelemente nach Ende der Nutzungsdauer problemlos und vollständig recycelt werden. Die EDAG Group hat diese neue Technologie bereits bei mehreren Großprojekten erfolgreich installiert. So wurden im Sommer 2010 auf der ehemaligen „Schachtanlage Merlebach-Nord“ im Saarland von der FFT EDAG auf 13ha Gesamtfläche 12.000 Solarmodule
montiert.
EDAG Solarpark: Stromfabrik und Testfeld
Neben dem wirtschaftlichen und ökologischen Vorteil dieses EDAG eigenen „Solar-parks“ dient die Anlage auch als Testfeld für den Leistungs-Vergleich von Solarmodulen und Wechselrichtern. Zudem werden in diesem Großflächenversuch die unterschiedlichen Trägerkonstruktionen (EDAG Betonsockel versus Rammsysteme) getestet und bewertet. Gemeinsam mit der Fa. UniWork wurde von EDAG ein alternatives Rammsystem entwickelt, welches die Montagevorteile der Betonträgerelemente ebenfalls aufweist. „Für uns ist es von zentraler Bedeutung, Systemlö-sungen zu entwickeln, die für unsere Kunden Kosten-, Zeitersparnisse und bestmögliche ergonomischen Montagebedingungen bringen“, betont Manfred Hahl.
Von den insgesamt 6.216 Solarmodulen in Dünnfilmtechnik wurden 5.456 Module auf 2.728 EDAG Betonsockel in Fulda-West montiert. 760 Module wurden darüber hinaus auf 350 Rammsystemen montiert. Als Projektpartner waren neben der Fa. FFT EDAG Produktionssysteme und dem osthessischen Energieversorger UEWAG, die Firmen UniWork (Lauterbach), MES (Kirchheim-Teck), FCN (Fulda), Bock Baugesellschaft (Hünfeld), HelioSphera (Athen) beim Bau des ersten EDAG eigenen Solarparks eingebunden.