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Ausflug der „Wanderratten“ führte in die Oberlausitz

Spreetal / Rhön. Sie waren den Wölfen auf der Spur, hatten aber leider nicht das Glück, welche zu sehen: ihre 2. Fahrt in ein anderes Schutzgebiet führte die „Wanderratten“ aus der bayerischen Rhön in diesem Jahr in das Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaften“. Die Wanderratten sind eine gemischte Gruppe von 14- bis 18-jährigen naturbegeisterten Jugendlichen, deren Träger der Verein „Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön“ e.V. ist.

Während ihrer regelmäßigen Treffen beschäftigen sich die „Wanderratten“ mit ganz unterschiedlichen Themen des Biosphärenreservats Rhön. Um über den Tellerrand hinaus schauen zu können, verbrachten sie 2005 zum ersten Mal einige Tage im Biosphärenreservat und Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Jetzt fuhren neun Jugendliche gemeinsam mit ihren Betreuern vom Verein in die Oberlausitz.

„Wir haben uns dort schwerpunktmäßig mit den Wölfen beschäftigt, die dort wieder heimisch geworden sind“, sagt Michael Dohrmann, der Leiter des Umweltbildungsteam im Verein Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön. Zurzeit gebe es sechs Wolfsrudel zu je acht bis zehn Wölfen. Sie sind über Polen her „eingewandert“. „Am Anfang gab es große Konflikte mit den Tierhaltern, insbesondere den Schäfern, aber sie haben inzwischen gelernt, ihre Herden zu schützen. In den Herden laufen Hunde mit, die nicht dazu da sind, die Herde zusammenzuhalten, sondern sie zu verteidigen“, berichtet Dohrmann. Es handele sich dabei um so genannte Herdenschutzhunde. „Der Wolf legt sich nämlich mit keinem an, der ihn verletzen könnte.“

Die Gruppe, sagt Dohrmann, habe viel über den Wolf und über den Umgang mit ihm diskutiert, unter anderem auch mit einem Wolfsfilmer und den Wolfsbetreuerinnen. „Ein Thema war beispielsweise, dass der Wolf auch durchaus zu uns in die Rhön kommen könnte.“ Andere Schwerpunkte der Fahrt waren die Tierbeobachtung, beispielsweise von Seeadlern, Ameisenlöwen oder Unken, und die sorbische Sprache der Region, die auf jeden Fall erhalten werden soll.

Für viele der „Wanderratten“ war es nur schwer verständlich, dass immer noch ganze Dörfer dem Braunkohlentagebau weichen müssen. „Aber das wird auch in den nächsten Jahrzehnten so weitergehen“, sagt Michael Dohrmann.

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