Büdingen. Wenn der Büdinger Nachtwächter durch die dunklen Gassen der Altstadt leitet, hat er viel vom früheren Leben zu erzählen. Diesmal gilt sein Augenmerk dem früheren Ritual des Schlachtens. Der meist nur einmal Jahr in der kalten Jahreszeit durchgeführte Schlachttag war früher ein richtiges Fest, da nun wieder Fleisch auf den Tisch kam. Ein Hausschlachter übernahm das Kommando, die ganze Familie war beim Wurstmachen eingespannt. Nach getaner Arbeit kamen dann alle zum opulenten Essen bei Metzelsuppe, frischer Brat-, Blut- und Leberwurst sowie Rippchen und Sauerkraut zusammen.
Wie die Metzger einst arbeiteten, wird bei der Nachtwächterführung vor Ort, im original erhaltenen Schlaghaus, dem Metzgermuseum am Mühltor, gezeigt. Besucher können historische Arbeitsgeräte in Augenschein nehmen und an verschiedenen Gewürzen wie Majoran, Ingwer, Muskat oder Piment schnuppern. Schließlich hatte jeder Fleischermeister seine Geheimrezepte, um die Wurst schmackhaft zu machen. Nach einer kleinen Stärkung unter dem Motto „Wenn die Sau am Haken hängt, wird erst mal einer eingeschenkt“, geht es abschließend zum deftigem „Schlachteessen“. Am reichhaltigen Buffet mit Würstchen und Wammerl, Wellfleisch und Rippchen darf sich bedient werden, „bis die Hosenträger platzen“.
Die nächsten Termine sind der 30. Oktober und 12. November 2010, um 18 Uhr; Treffpunkt ist der Marktplatz. Die Führung kostet 25 Euro pro Person. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Voranmeldung nötig. Karten gibt es bei der Tourist-Information Büdingen, Marktplatz 9, 63654 Büdingen, Telefon: 06042-96370, info@buedingen-touristik.de .