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Steigende EEG-Umlage belastet ÜWAG mit 22 Mio. Euro

Auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde Strom steigt die gesetzliche Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) im Jahr 2011 an. Diese Zahl gaben die Übertragungsnetzbetreiber heute bekannt. Für das Jahr 2010 lag die EEG-Umlage bei 2,047 Cent pro Kilowattstunde – sie steigt also um rund 72 Prozent. Für die ÜWAG bedeutet das eine Zusatz-Belastung von über 22 Millionen Euro.„Einerseits ist das starke Wachstum der erneuerbaren Energien erfolgreich und politisch gewollt – auf der anderen Seite hat der Ausbau einen stolzen Preis“, kommentiert ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury die aktuellen Zahlen. Er fügt hinzu: „Von der enormen Höhe des Anstiegs der Umlage ist die gesamte Branche allerdings kalt erwischt worden.“

Über das gesetzlich festgelegte Umlageverfahren werden die Kosten zur Förderung regenerativer Energien auf alle Stromkunden in Deutschland verteilt – die Energieversorgungsunternehmen profitieren von dieser Umlage nicht. Im Gegenteil: Für die ÜWAG bedeutet der Anstieg der EEG-Umlage um mehr als 72 Prozent eine Zusatz-Belastung von über 22 Millionen Euro.

„Eine solch enorme Erhöhung der EEG-Umlage können wir nicht kompensieren. Wir werden daher nicht umhinkommen, diese staatlich vorgegebene Zusatzbelastung an unsere Kunden weiterzureichen“, sagt ÜWAG-Vorstand Bury und verweist darauf, dass der Gesetzgeber mit der Umlage ja auch beabsichtigt hat, dass alle Stromverbraucher gemeinsam die Kosten zum Ausbau der erneuerbaren Energien stemmen.

Nach Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) steigen die EEG-Mehrkosten für einen Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem Jahresverbauch von 3.500 Kilowattstunden Strom von derzeit monatlich knapp 6 Euro im Monat im Jahr 2011 auf 10,30 Euro pro Monat. „Welche Auswirkungen die enorme Erhöhung der EEG-Umlage genau auf die Tarife der ÜWAG haben wird, müssen wir jetzt kalkulieren“, kündigt der ÜWAG-Vorstand an.

Starker Zubau von EEG-Anlagen auch im ÜWAG-Netz

Auch im Netz der ÜWAG hat der Zubau von Anlagen zur Stromerzeugung aus regenerativen Energien rasant zugenommen. Vor allem private Investoren sind hier aktiv. Schon im Jahr 2009 hatte die ÜWAG Netz GmbH 1.050 Fotovoltaikanlagen mit insgesamt 17,748 Megawatt peak Leistung und 10 Windkraftanlagen mit insgesamt 20 Megawatt Leistung in sein Stromverteilungsnetz eingebunden und damit Rekordwerte erreicht. „Innerhalb eines Jahres hatten wir nahezu 100 Prozent mehr Windkraft-Leistung und 56 Prozent mehr Sonnenenergie-Leistung an unser Netz angeschlossen“, berichtet Günter Bury.

Dieser Trend hat sich 2010 vor allem bei den besonders hoch geförderten Fotovoltaikanlagen weiter intensiviert: Allein von Januar bis August waren bereits 1.045 neue Anlagen zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie mit 18,257 Megawatt Leistung neu ins ÜWAG-Netz eingebunden – fast genauso viele Anlagen wie im ganzen Jahr 2009, aber sogar mit noch größerer Leistung. Auch vier Windkraftanlagen mit 6 Megawatt Leistung wurden im gleichen Zeitraum neu ins ÜWAG-Netz integriert.

2009 wurden rund 123 Millionen Kilowattstunden Strom aus Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien ins ÜWAG-Netz eingespeist. „Für 2010 erwartet unsere Netz-Tochtergesellschaft ein Einspeisevolumen von zirka 200 Millionen Kilowattstunden und für 2011 sogar 350 Millionen Kilowattstunden“, sagt ÜWAG-Vorstand Bury. Das sei von 2009 auf 2010 eine Steigerung um 62 Prozent und von 2010 auf 2011 um 75 Prozent – eine beeindruckende Entwicklung, die aber eben ihren Preis habe.

Auch der BDEW rechnet damit, dass die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz geförderten Strommengen im nächsten Jahr weiter steigen werden. Nach einer BDEW-Schätzung werden sich alle staatlichen Steuern und Abgaben zusammen genommen von rund 16,9 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 22 Milliarden Euro im Jahr 2011 erhöhen. Allein die Belastungen aus der EEG-Umlage werden für die Kunden dabei von rund 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf voraussichtlich 13,5 Milliarden Euro im Jahr 2011 steigen.

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