Künzell. Der TSV Künzell hat durch einen Sieg gegen Großenlüder die Tabellenführung in der Gruppenliga übernommen. Der TSV gab am Samstag in einem hitzigen Spiel von Anfang an den Ton an und ging schon in der 16. Minute in Führung. Doch nach 26 Minuten glich Antonio Martinez für die Gäste aus. Großenlüder wurde bis dahin kaum gefährlich, weil Künzell das Spiel dominierte und viele Zweikämpfe gewann. Zehn Minuten später vergab der TSV freistehend die Möglichkeit, erneut in Führung zu gehen. Kurz darauf lies der TSV Künzell eine weitere Großchance liegen und somit ging es mit einem glücklichen 1:1 aus Sicht der Gäste in die Pause.
Zwei Minuten nach der Pause eine Schrecksekunde für die zahlreichen Zuschauer aus Künzell: Großenlüder trifft nur das Außennetz am langen Pfosten. Mehr und mehr mischen sich jetzt auch die Zuschauer in das Spielgeschehen mit ein. Künzell überlegen, aber noch ohne Glück im Abschluss, wie auch bei einem irregulären Tor des Gastgebers durch Aufstützen. Das ändert sich in der 59. Minute, als ein langer Ball über die Abwehr gespielt wird und der Torwart zu spät herauskommt. Somit kann der Stürmer des TSV locker einschieben und der Ball kullert langsam ins Tor.
Jedoch bleibt Künzell nach dem hochverdienten Führungstreffer nicht kaltschnäuzig genug, um den Sack zu zumachen. Künzells Stürmer scheitern entweder alleine vor dem Tor an dem glänzend aufgelegten Keeper der Gäste (61′) oder an den eigenen Nerven (85′). Kurz davor musste ein Spieler aus Großenlüder vom Platz getragen werden bzw. ausgewechselt werden(82′). Das Spiel wird zunehmend härter und als Folge dessen muss der Schiedsrichter insgesamt 5 mal Gelb zeigen. Großenlüder wird nur noch durch einen Freistoß gefährlich, den der Torhüter aber sicher festhält.
In der 87. Minute vergibt Künzell eine weitere Riesenmöglichkeit für die Entscheidung, aber anstatt quer zu legen, will der Stürmer es lieber alleine versuchen und scheitert. Als der Schiedsrichter, der sich nicht so leicht von den emotionsgeladenen Fans aus Künzell beeinflussen hat lassen, die Partie abpfeift, liegen sich die Spieler des TSV in den Armen, denn alle wissen, dass das ein ganz wichtiger Sieg in Richtung Meisterschaft war. Der Trainer Romeo Andrijasevic war später mit der Leistung seiner Spieler zufrieden, bemängelt aber die Torverwertung, mit der man sich einiges an Nervenaufreibung ersparen hätten können. (Aljoscha Brauer)