Written by 1:52 Alle Nachrichten, Kultur & Unterhaltung

Orgelmatinee im Fuldaer Dom mit Thomas Schmitz

Fulda. Mit Thomas Schmitz ist am 16. Oktober, 12.05 Uhr, der Domorganist aus Münster zu Gast. Er präsentiert ein außergewöhnliches Programm: Andrè Fleury, ein Franzose, in den letzten Jahren bekannter geworden, und Dudley Buck mit dessen großer Sonate in Es-Dur, ein hier kaum gespielter Komponist. Der Kostenbeitrag für die Orgelmatineen beträgt 3,50 € (ermäßigt 2,50 €).

Thomas Schmitz wurde 1971 in Köln geboren. Zunächst war er Schüler von Domorganist Andreas Meisner (Altenberg). Es folgte das Studium der Kirchenmusik an der Musikhochschule Stuttgart, Orgel bei Ludger Lohmann, Improvisation bei Willibald Bezler, Dirigieren bei Dieter Kurz. Künstlerisches Aufbaustudium Cembalo bei Jon Laukvik. 2002 Ausbildung zum Orgelsachverständigen. Teilnahme an etlichen Meisterkursen. Nach beruflichen Stationen als Organist und Chorleiter in Köln, Oppenweiler (Württemberg), Nürtingen am Neckar und als Dekanatskirchenmusiker in Freudenstadt ist er seit 2003 Domorganist am Hohen Dom zu Münster.

Orgelmatinee am Samstag, 16. Oktober 2010 um 12.05 Uhr

Programm:

André Fleury (1903 – 1995) Fantasie in c
Dudley Buck (1839 – 1909) Grand Sonata Es-Dur op. 22

  • Allegro
  • Andante espressivo
  • Scherzo
  • Finale / Fuga

An der Domorgel: Thomas Schmitz, Münster

André Fleury lebte in Paris und genoss eine Ausbildung bei Eugène Gigout, Marcel Dupré und auch bei Louis Vierne. Zunächst wirkte er als Substitut von Tournemire an St. Clotilde in Paris. Danach war er Organist an St. Augustin, dann an den Kathedralen in Dijon und Versailles sowie Co-Titulaire an St. Eustache, Paris. Gleichzeitig unterrichtete er an verschiedenen Konservatorien. Er hinterließ ein durchaus umfangreiches Orgelwerk, das u. a. auch zwei große Symphonien umfasst. Seine Tonsprache ist der seines Lehrers Dupré nicht unähnlich; die mehrteilige Fantaisie in c ist auch in Bezug auf die Satztechniken offenbar an klassischen Vorbildern orientiert.

Dudley Buck wurde in Connecticut geboren und starb in New Jersey. Er studierte ab 1857 Musik am Leipziger Konservatorium, wo er Kompositionsunterricht bei Moritz Hauptmann und Ernst Friedrich Richter genoss. 1861 zog es ihn für weitere Studien nach Paris, wo er zudem Kenntnisse im Orgelbau erwarb. 1862 kehrte er in die USA zurück, wo er fortan als Konzertorganist tätig war. Weitere Stationen seines Wirkens, v. a. als Organist an bedeutenden Kirchen, waren später Chicago, Boston und New York. Er war Mitbegründer der American Guild of Organists und zu Lebzeiten vor allem als Chorkomponist geschätzt. Bei seiner eigenen Konzerttätigkeit hegte er eine besondere Vorliebe für die Orgelwerke Mendelssohns – was seiner eigenen Grand Sonata denn auch anzuhören ist, v. a. im zweiten und vierten Satz – jedoch sind auch andere Einflüsse spürbar, wie etwa die Nähe zu Elgar. Das Werk entstand 1865 und war die erste von einem Amerikaner geschriebene Orgelsonate. Etliche Jahrzehnte nicht im Druck erhältlich und daher nicht aufgeführt, ist es erst seit kurzem wieder zugänglich, insofern eine echte Rarität.

Weitere Informationen zu den Orgelkonzerten im Fuldaer Dom finden Sie unter www.orgelmusik.bistum-fulda.de.

Visited 1 times, 1 visit(s) today
Close