Fulda. Das Land Hessen verstärkt die Hilfe für Lehrlinge, die einen Abbruch ihrer Ausbildung erwägen: Das Projekt „Qualifizierte berufspädagogische Ausbildungsbegleitung in Berufsschule und Betrieb“ (QUABB) wird deshalb um rund 3,5 Millionen Euro auf 5,7 Millionen Euro aufgestockt und auf weitere Kommunen ausgedehnt, erklärt Jürgen Lenders, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP Fraktion im Hessischen Landtag. „Eine ordentliche Berufsausbildung ist die Grundlage für das weitere Leben der jungen Menschen und jede Fachkraft ist wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels.“, sagt Lenders.
Das Anfang Februar 2009 in einigen Modellkreisen gestartete Projekt will junge Menschen in der wichtigen Phase des Eintritts in die Berufswelt stabilisieren. Ausbildungsbegleiter bei den jeweiligen Kammern und Beratungslehrer an den beruflichen Schulen stehen Jugendlichen bei Problemen in der Ausbildung mit Rat und Hilfe zur Seite und suchen nach Wegen, wie sie ihre Ausbildung erfolgreich abschließen können. „Diese Projekte haben sich bewährt.“, erklärt Lenders. Innerhalb der bisherigen Laufzeit wurden 70Â Prozent der Auszubildenden, die teilgenommen haben, vor einem Ausbildungsabbruch bewahrt. Laut Lenders soll das Projekt bis zum Schuljahresende 2012/13 verlängert werden. Bereits zum Jahreswechsel wurde es auch auf die Stadt Fulda ausgedehnt.
Laut Berufsbildungsbericht 2010 wird bundesweit jedes fünfte Ausbildungsverhältnis vorzeitig beendet. „Für die Firmen bedeutet ein Abbruch den Verlust einer Investition, ihre Ausbildungsbereitschaft sinkt, der Fachkräftemangel wächst. Die Jugendlichen ihrerseits geraten nicht selten in eine Abwärtsspirale. Deshalb ist Vorbeugung so wichtig“, erklärt Lenders.
Mit QuABB wollen das hessische Wirtschafts- und das Kultusministerium das Problem im Ansatz angehen. Das Kultusministerium hat dafür zehn Stellen für Beratungslehrer bereitgestellt. Der Europäische Sozialfonds beteiligt sich mit 3,5 Millionen Euro. Ziel ist es, das Projekt nach Ablauf der Modellphase zu verstetigen und in den Schulen und Kammern dauerhaft zu etablieren. Da Abbruchgedanken oft sehr vielfältige Ursachen haben (Konflikte in Betrieb, Schule oder Elternhaus, Schulden oder Suchtprobleme, schwierige soziale Verhältnisse usw.), setzt es auf eine enge Verzahnung verschiedener pädagogischer Lösungsansätze und Förderangebote.