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Besuch im Waldkindergarten: „Das Frühstück schmeckt im Wald am Besten“

Hünfeld-Kirchhasel. Den „Stuhlkreis“ im Wald teilten die 20 Kinder des Waldkindergartens „Haselmäuse“ in Kirchhasel in der vergangenen Woche auch mit Mitgliedern des Magistrats der Stadt Hünfeld. Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel hatte diesen Besuchstermin mit seinem Magistratskollegium verabredet, um einen Eindruck vom Alltagsbetrieb dieses besonderen Kindergartens zu erhalten. Die Leiterin Susanne Fischer gab während des Besuchs einen Überblick über den normalen Tagesbetrieb, der morgens ab 7.30 Uhr mit dem Eintreffen der ersten Kinder beginnt. Dann wird der Ofen eingeheizt, gemeinsam Tee gekocht und der Tag vorbereitet.

Wenn gegen 9 Uhr alle Kinder eingetroffen sind, gibt es dann einen Morgenkreis wie in einem Regelkindergarten, der allerdings meist im Freien stattfindet. Entweder treffen sich die Kinder mit ihren Erzieherinnen an einem Platz unmittelbar am Waldkindergarten oder gehen in ein benachbartes Waldstück, wo aus Ästen und Stämmen mit den Kindern ein „Stuhlkreis“ hergerichtet wird. Dort werden gemeinsam Lieder gesungen, die Vorhaben für den Tag besprochen und das Frühstück eingenommen, das, so die Kinder, am Besten im Freien schmeckt.

Anschließend gibt es dann gemeinsame Unternehmungen wie Spiele, Basteln und Malen, vorzugsweise aber mit Materialien, die der Platz oder der Wald bietet. Blätter, Zweige, Äste und so manches Fundstück dienen dabei als Materialien für die Kreativität der Kinder. Besonders begeistert waren sie von einem alten Backstein mit einem Karomuster, der als kleiner Schatz als „Waldschokolade“ im Sitzkreis gehütet wird. Gegen 11.30 Uhr geht es dann etwa eineinhalb Kilometer zurück bis zum Regelkindergarten, wo die Kinder die Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen oder von den Eltern abgeholt werden. Unterwegs gibt es dabei noch Vieles zu entdecken und zu besprechen, wie die Leiterin Susanne Fischer betont. Da beschäftigen sich die Kinder mit dem Thema Ernte, mit Pflanzen und Tieren, die vom Weg aus zu sehen sind.

Nach den Worten von Stadtrat Alois Kalb, Vorsitzender des Trägervereins des Regelkindergartens und des Waldkindergartens von Kirchhasel, genießt die Einrichtung mittlerweile auch in Kirchhasel gute Akzeptanz. Allerdings funktioniert die Einrichtung nur dann, wie Abteilungsleiter Jochen Schnürle erklärt, der von Anfang an tatkräftig beim Aufbau des Waldkindergartens im Einsatz war,  wenn auch die Eltern zum Mittun bereit sind. Dies beginnt beim Holzholen für den Ofen im Bauwagen und geht hin bis zu kleinen Arbeitseinsätzen beim Herrichten der Flächen.

Bürgermeister Dr. Fennel brachte beim Besuch noch einmal die Vorgeschichte in Erinnerung. Susanne Fischer sei auf die Stadt Hünfeld zugekommen, nachdem ihr Vorhaben, einen solchen Waldkindergarten in Eiterfeld einzurichten, dort nicht auf Akzeptanz gestoßen war. Während der Magistrat sehr schnell die Idee aufgegriffen hatte, gab es nach den Worten des Bürgermeisters auch in der Stadtverordnetenversammlung anfangs einige Skepsis. Nach zwei Jahren könne aber nun festgestellt werden, dass die Einrichtung sowohl bei den Eltern als auch in der Region gute Akzeptanz finde. Sie mache das Angebot in der Kinderbetreuung in Hünfeld bunter und vielfältiger. Die Kinder hatten sich auf den Magistratsbesuch vorbereitet, berichteten, von ihrem Zauberbaum im Waldstück oberhalb des Natur- und Waldkindergartens und überreichten dem Bürgermeister eine „Waldkindergarten-Amtskette“, die sie aus Haseln und Blättern gebastelt hatten.

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