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Unter dem Motto „Musik verbindet“ begeht Fulda den 20. Jahrestag der Wiedervereinigung

Fulda. „Für unser Land war und ist die Deutsche Wiedervereinigung ein Geschenk.“ Mit diesem Satz wertet Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller die Ereignisse, die nun schon 20 Jahre zurückliegen. Zur Erinnerung: Mit einem gigantischen Feuerwerk feierten Bundeskanzler Helmut Kohl, der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher, SPD-Ehrenvorsitzender Willy Brandt, Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper und einer Schar von Politprominenz gemeinsam mit den Berlinern die gelungene Vereinigung der beiden Teile Deutschlands. Überall im Land feierten die Menschen oder verfolgten das große Fest auf den Bildschirmen mit. Dabei lag die Grenzöffnung, der Ausgangspunkt des historischen Ereignisses der Wiedervereinigung, nur wenige Monate zurück, erinnert sich Möller.

In Rasdorf erlebte er mit, wie sich Deutsche aus den durch den „Eisernen Vorhang“ getrennten grenznahen Dörfern freudig in die Arme fielen und lange Schlangen von Trabis und Wartburgs Richtung Westen rollten. Auch in Fulda war das Bild kaum anders. Der Domplatz war voller Fahrzeuge mit DDR-Kennzeichen. In der Stadt herrschte ein „freudiger Ausnahmezustand“, wie ein Augenzeuge aus dem Moment heraus formulierte. „Wir sollten diesen Tag und die Ereignisse nie vergessen. Es ist ein freudiger Tag, den wir festlich begehen möchten“, betonte Möller. Von diesen Gedanken inspiriert, entschloss sich die Stadt, gemeinsam mit dem Kreis- und Stadtmusikverband ein musikalisches Großereignis zu organisieren. Unter dem Motto „Musik verbindet“ wird sich der Domplatz in eine riesige Bühne verwandeln. 20 Musikvereine werden um 16.00 Uhr mit einem großen Sternmarsch einziehen und anschließend ihr Publikum für gut eine Stunde unterhalten.

Großer Massenchor und Schaumarschieren

Sternmarsch, Schaumarschieren und Bläserfinale werden schließlich die Höhepunkte des Tages bilden. Die Leitung des „Tag der Musik“ liegt in den bewährten Händen des Vorsitzenden des Kreis- und Stadtmusikverbandes Dr. Norbert Herr. Der Einmarsch der vier Marschsäulen über die Pauluspromenade, die Kanalstraße, Hinterburg und Schlossstraße wird Michael Friedrich moderieren. Auf den Anlass des Festes geht Fuldas OB in einer kurzen Gedenkrede ein. Der „Tag der Musik“ endet mit der Nationalhymne, bevor die Domglocken anschließend zum Abendgottesdienst rufen.

Möller dankte den beteiligten Musikvereinen, darunter mit Geisa und Ketten auch zwei Orchester aus dem benachbarten Thüringen, für ihre spontane Bereitschaft mitzuwirken. Das „Drei-Länder-Konzert“ mit weiteren Vereinen aus Bad Brückenau, Wildflecken und Kothen unterstreiche zusätzlich die inzwischen längst wieder zur Normalität gewordene Gemeinschaft zwischen Thüringen, Hessen und Bayern. Sein Dank galt insbesondere aber auch Gaby Kerber, Geschäftsführerin des Kreis- und Stadtmusikverbandes für die außerordentlich gute und aufwendige Koordination des musikalischen Großereignisses sowie Citymanager Joachim Janshen, der die Idee für diesen Tag hatte. Das historische Datum der Wiedervereinigung am 3. Oktober erfahre mit dem „Tag der Musik“ eine angemessene Würdigung.

Bereits am 28. September wird der ehemalige Beauftragte für die Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen und Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, Joachim Gauck, auf einer Festveranstaltung im Stadtschloss die Ereignisse von damals Revue passieren lassen und historisch bewerten. Platzkonzerte runden schließlich das bunte musikalische Potpourri zum Gedenktag „20 Jahre Wiedervereinigung“ ab. Die Konzerte finden in der Zeit von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr an folgenden Plätzen statt:

Bahnhofsplatz: Blasorchester Rommerz
Gemüsemarkt: Musikverein Blankenau
Borgiasplatz: Musikzug Wildflecken
Museumshof: Stadtkapelle Geisa
Stadtpfarrkiche: Musikverein Kothen
Löherstraße/Red Corridor Galerie: Musikverein Hauswurz
Buttermarkt: Georgi-Bläser Bad Brückenau
Ehrenhof/Stadtschloss: Musikverein Hattenhof
Museumshof: Musikverein Weisbach
untere Bahnhofstraße: MusikCorps Tann

Alle Fuldaer und Gäste der Stadt sind herzlich eingeladen, das musikalische Großereignis rund um den Domplatz von der Pauluspromenade, der Johannes-Dyba-Allee und der Galerie an der Michaelskirche aus mitzuverfolgen. Der Platz selber ist für den Aufmarsch der Musikkapellen freizuhalten.

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