Wiesbaden. Hessens Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) ist das Zeichen moderner Pädagogik in Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, der Kindertagespflege und Familienbildungsstätten. „Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Tagespflegemütter und –väter und viele weitere Fachkräfte begleiten mit viel Einsatz die schrittweise Einführung des BEP in den pädagogischen Alltag in Hessen – es ist wichtig, die Fachkräfte zu informieren und bei der Umsetzung zu unterstützen“, sagten Stefan Grüttner, Hessischer Sozialminister und Dorothea Henzler, Hessische Kultusministerin in Wiesbaden.
Begleitung gerade in frühkindlichem Stadium
Der vom Hessischen Sozialministerium, dem Hessischen Kultusministerium sowie vielen Expertinnen und Experten unter der Leitung von Professor Dr. Dr. Dr. Dr. h.c. Wassilios Fthenakis und dem Institut für Frühpädagogik München entwickelte Bildungs- und Erziehungsplan ist ein überzeugender fachlicher Ansatz und fasst moderne pädagogische Praxis und Erfahrung sowie Erkenntnisse und Anregungen der Neurowissenschaft zu einer zeitgemäßen Grundlage pädagogischer Arbeit zusammen. Der BEP ist als Orientierungsrahmen zu verstehen, durch den Kinder in Hessens Kindergärten, Horten, Krippen, bei der Kindertagespflege, in der Familienbildung sowie in Grundschulen vom Kleinkindalter bis hin zum Ende der Primarstufe möglichst optimal – je nach ihren individuellen Stärken und Förderbedarfen – begleitet und gefördert werden können. Dabei stellen die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen denen, die Kinder vor der Schulzeit und denen, die sie während ihrer ersten Schuljahre begleiten, ein wichtiges Element dar. Aber, so Sozialminister Grüttner: „Die Fachkräfte sind ein Schlüssel in diesem so wichtigen Zusammenspiel von Familien und Einrichtungen. Es gilt, diese vor Ort gut und qualifiziert zu informieren.“
Über das Hauptanliegen des BEP und die Erkenntnisse der erziehungswissenschaftlichen Forschung sowie deren praktische Umsetzung in Hessens Kindertagesstätten, in Familienbildung, Kindertagespflege und Grundschulen werden Fach- und Lehrkräfte in einer gemeinsamen Veranstaltung des Sozialministeriums und des Kultusministeriums am Donnerstag, 30. September 2010, in der Stadthalle Bad Hersfeld informiert. Gast und Hauptreferent des Tages wird der international hoch geschätzte und renommierte Mit-Autor des Bildungs- und Erziehungsplanes Professor Dr. Dr. Dr. Dr. h.c. Wassilios Fthenakis sein.
Enge Kooperation zwischen allen Beteiligten erforderlich
Dabei wird im Mittelpunkt stehen, wie auf der Grundlage des Plans die Arbeit in allen Bildungs- und Lernorten der Kinder, also in Kindertagesstätten, bei Tagesmüttern und Tagesvätern, in Familien, in der Familienbildung und in Grundschulen enger miteinander verknüpft werden kann, um so die Kinder möglichst optimal in ihrem Entwicklungsprozess unterstützen zu können. Laut Professor Fthenakis, gehe es vor allem darum, schon früh die Stärken eines Kindes zu fördern. Der Bildungsplan greife die Bedeutung der frühen Kindheit für das Lernen auf. Bildung sei in diesem Zusammenhang als sozialer Prozess zu verstehen, den alle gemeinsam und aktiv mitgestalten, neben den Eltern vor allem die Fach- und Lehrkräften und auch das Kind selbst. Daraus ergebe sich die Notwendigkeit einer engen Kooperation zwischen allen Beteiligten, um die Verantwortung für die Erziehung und Bildung eines Kindes gemeinsam zu tragen und dafür die Zusammenarbeit zwischen allen kindlichen Lern- und Bildungsorten zu intensivieren.
Der landesweiten Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplans, die seit Herbst 2008 erfolgt, liege der Leitgedanke zugrunde, dass „alle Lern- und Bildungsorte für Kinder von 0 bis 10 Jahren miteinander vernetzt arbeiten“, so Sozialminister Grüttner weiter. Von der Krippe bis zur Grundschule solle der BEP als Grundlage gezielter (früh-)kindlicher Förderung eingesetzt werden, damit die Leitlinien, mit denen die Kinder durch diesen Lebensabschnitt begleitet würden, auch bei einem Wechsel von der Krippe oder der Kindertagespflege in den Kindergarten bzw. in die Grundschule gewahrt blieben. „Das durch das Land finanzierte Qualifizierungsprogramm für alle Fach- und Lehrkräftekräfte wird unterstützt durch spezielle Kurse für die Leitungskräfte der Kindertageseinrichtungen und Grundschulen“, berichtet Kultusministerin Henzler. Mit künftigen Veröffentlichungen von Handreichungen, der Kommunikationsplattform im Internet (www.bep.de) oder der gemeinsamen Geschäftsstelle beider Ministerien werden eine kontinuierliche Information rund um den BEP und eine systematische Begleitung des Umsetzungsprozesses sichergestellt.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenfrei.