Hünfeld. Die Sanierung des Hünfelder Bahnhofs wird finanzielle Dimensionen erreichen, die nach Meinung der vier Bürgermeister der Arbeitsgemeinschaft Hessisches Kegelspiel ohne eine angemessene Hilfe des Landkreises Fulda nicht zu stemmen sind. Wie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel, nach einer Sitzung der Lenkungsgruppe der Interkommunalen Arbeitsgemeinschaft Hessisches Kegelspiel berichtete, vertrauten die vier Bürgermeister von Hünfeld, Rasdorf, Nüsttal und Burghaun darauf, dass der Kreis auch bei diesem Projekt mit einstehen werde, wie er dies bereits bei der Rhönbahn oder zuletzt bei der Vogelsbergbahn getan habe.
Der Hünfelder Bahnhof sei für die nördlichen Teile des Landkreises Fulda von zentraler Bedeutung für die Infrastruktur. Er werde von Bürgern des gesamten Altkreisgebietes genutzt, er nehme eine wichtige Funktion für Schüler und Pendler wahr und sei auch mit Blick auf die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Region von wesentlicher Bedeutung. Die Bahn selbst habe die Liegenschaft in den zurückliegenden Jahrzehnten in wesentlichen Teilen „verkommen“ lassen. Der marode Zustand der Unterführung, das Fehlen von behindertengerechten Zugängen, Schmetterlingsdächer, die notdürftig mit Baustützen abgesichert wurden, und der unbeschreibliche Pflegezustand der Grundstücke führten dies jedem Bahngast vor Augen.
In einem solchen Zustand sei der Bahnhof weder für die Stadt Hünfeld noch für die Region eine Visitenkarte. Angesichts des Investitionsbedarfs von insgesamt rund zwölf Millionen Euro zum Neubau der Unterführung, zur Herstellung der barrierefreien Bahnsteige, zum Erwerb der Liegenschaften und zur Herrichtung der Grundstücke sei dieses Vorhaben trotz der Landes- und Bundesförderung für die Stadt Hünfeld und für die Arbeitsgemeinschaft nicht allein zu schultern. Auf der anderen Seite dränge die Zeit, da die wesentlichen Maßnahmen auf Grund betriebstechnischer Vorgaben der Bahn nur im kommenden Jahr umgesetzt werden könnten. Angesichts der vorangegangenen Entscheidungen des Kreises zeigte sich die Arbeitsgemeinschaft zuversichtlich, dass sich der Kreis auch bei diesem überregional bedeutsamen Vorhaben engagieren werde.
In ihren weiteren Beratungen befasste sich die Lenkungsgruppe auch mit der künftigen Nutzung des Kegelspielhauses. Zur Erneuerung der Heizungsanlage soll dort ein Wärmelieferungsvertrag mit dem Stadtwerken Hünfeld abgeschlossen werden, die die Heizungstechnik in dem Gebäude betreiben wollen. Weiterhin stimmten die Bürgermeister der vorübergehenden Nutzung des Gebäudes für die Geschäftsstelle des DRK-Kreisverbandes Hünfeld während des geplanten Umbaus des DRK-Heims zu einem Generationentreff zu.
Eine engere Kooperation der Verwaltungen soll im Mittelpunkt des für Oktober geplanten Workshops zum Stadtumbau stehen. Dazu haben die Bürgermeister Fragestellungen und Aufgaben formuliert, die während der Workshops beraten werden sollen.