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Der Mast hält! ÜWAG testet Standsicherheit von Straßenbeleuchtungsanlagen

Fulda. Über 28.000 Straßenbeleuchtungsanlagen betreibt die Überlandwerk Fulda Aktiengesellschaft (ÜWAG) in der Region. Sie sorgen für Licht und Sicherheit im Straßenverkehr – und das viele Jahre lang. Damit die Standsicherheit der Laternenmasten immer gewährleistet ist, testet die ÜWAG in Zusammenarbeit mit ihrem Tochterunternehmen SynEnergie GmbH regelmäßig die Stabilität der Anlagen mithilfe von Spezialverfahren. Derzeit ist das rollende Prüflabor in Form eines hochtechnisierten kleinen Raupenfahrzeugs wieder in der Region unterwegs und nimmt rund 1.600 Laternenmasten in der Stadt und im Landkreis Fulda, dem Main-Kinzig-Kreis und dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg genau unter die Lupe. Straßenbeleuchtungsmasten sind tagein, tagaus den Einflüssen des Wetters ausgesetzt. Sie lassen Frost und Regen über sich ergehen und im Winter setzt ihnen aggressives Streusalz zu. Trotz alledem müssen die Anlagen jederzeit zuverlässig gerade stehen und dürfen auch im stärksten Sturm nicht abknicken oder umstürzen. „Das Problem ist, dass man Schäden an den Masten mit dem bloßen Auge praktisch nicht erkennen kann“, erklärt Straßenbeleuchtungs-Experte Bernhard Stein von der SynEnergie GmbH. „Die meisten Rostschäden treten beispielsweise am Mastfuß unmittelbar unter der Oberfläche auf, und da kann man nicht hinschauen“, so Stein.

In früheren Zeiten wurden die Masten auf der Suche nach möglichen Schäden mit einem Hammer abgeklopft. Durch Veränderungen im Klangbild versuchte man dann Stellen auszumachen, an denen das Material durch Korrosion angegriffen war. Heute geht es da deutlich präziser zu, und längst hat Hightech den Hammer als wichtigstes Prüfwerkzeug verdrängt. Beim heute angewandten „Biegemomentverfahren“ drückt und zieht ein kleines Spezialfahrzeug mit Greifarm an den Masten und simuliert mit kleinsten Bewegungen die Kräfte, die bei einem starken Sturm auf die Masten einwirken. Computergesteuert zeichnet das Mini-Prüflabor ein genaues „Mast-EKG“ auf, aus dem abgelesen werden kann, wie der Mast auf die Belastung reagiert: Gibt er zu leicht nach oder federt er nicht ausreichend zurück, muss er ausgetauscht oder das Fundament erneuert werden. Bei der Untersuchung der Straßenbeleuchtungsmasten arbeitet die ÜWAG-Gruppe mit der Roch Services GmbH zusammen, einem der anerkanntesten Spezialunternehmen für die Mastprüfung in Deutschland.

Derzeit kann das Prüf-Team an verschiedenen Stellen in der Region bei der Arbeit beobachtet werden. Auf dem detaillierten Prüf-Plan, der von der ÜWAG eigens entwickelt wurde, stehen rund 1.600 Masten in 25 Städten und Gemeinden der Region – von Bad Salzschlirf bis Gersfeld und von Haunetal bis Bad Soden-Salmünster. Aus der Stichprobe lässt sich ein genaues Bild des Gesamtbestands ableiten. „Bei den meisten Masten ist alles in Ordnung“, weiß Bernhard Stein. Und er fügt hinzu: „Wenn doch einmal Erneuerungsbedarf besteht, dann sorgen die Kollegen aus den Servicecentern Netz innerhalb kurzer Zeit für Ersatz.“

Für die Straßenbeleuchtungsanlagen, die den Rüttel-Test bestehen, übernimmt die Roch Services GmbH eine Standsicherheits-Garantie von weiteren sechs Jahren. Dadurch ist das Prüfverfahren viel wirtschaftlicher als die Alternative – der präventive Austausch aller Masten nach einer bestimmten Standzeit. „Mit dem Prüfgerät werden wir auch weiterhin im Einsatz sein“, sagt Bernhard Stein und versichert: „Beim Thema Standsicherheit gehen wir keine Kompromisse ein.“

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