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B87n-Protest per Pedale und Party mit den Grasmücken

Rhön. Die Bürgerinitiative „Rettet die Rhön! – Alternativen zur B87n“ e.V. lädt alle Mitglieder, Unterstützer und Interessierte am Samstag, 11. September, zu einem Sommerfest in die Gaststätte des Campingplatzes in Dippach ein. Verbunden ist das Fest mit einer Fahrrad-Sternfahrt, welche der thüringische Landesverband von Bündnis 90/ Die Grünen organisiert, Um 9 Uhr treffen sich die Radfahrer am Busbahnhof in Fulda, um über den Milseburgradweg gemeinsam nach Dippach zu radeln. Eine Gruppe von Familien mit Kindern stößt gegen 12 Uhr für die letzten drei Kilometer in Wendershausen (Parkplatz Rhöndorf) zu den anderen  Radfahrern hinzu. Um 10 Uhr startet am Bahnhof in Meiningen eine zweite Gruppe, die gemütlich über Walldorf, Herpf, Oberkatz, Kaltensundheim und Kaltenwestheim den Tanner Stadtteil Dippach ansteuert.

Wer nur eine Teilstrecke zurücklegen möchte, kann zwischendurch hinzukommen. Informationen zu den Zwischenstopps mit Uhrzeiten und zum Fahrrad-Rücktransport gibt es unter den Telefonnummern 0170 9618722 (Startpunkt Meiningen) und 06657 – 1584 (Startpunkt Fulda). Auch Elektrofahrräder können zur Verfügung gestellt werden. Des weiteren besteht die Möglichkeit, auf dem Campingplatz zu zelten und am anderen Tag frisch ausgeruht zurückzuradeln.

Ab etwa 12 Uhr wird in der Gaststätte am Dippacher Campingplatz Gegrilltes angeboten, nachmittags Kaffee und Kuchen. Das gemütliche Beisammensein bietet nebenher Raum für informelle Gespräche über die geplante B87n. Als Höhepunkt der Veranstaltung sorgt ab etwa 16 Uhr die heimische Mundart-Band „Die Grasmücken“ für Stimmung.

Informationen zur Bürgerinitiative:

Die Landesregierungen von Hessen und Thüringen planen, eine leistungsstarke Bundesfernstraße mitten durch das Biosphärenreservat Rhön zu bauen. Ziel des 225 Millionen Euro teuren Straßenbauprojektes ist es, die Autobahnen A71 und A7/A66 beiderseits der Rhön miteinander zu verbinden. Es sollen zukünftig bis zu 20.000 Fahrzeuge – vorwiegend überregionaler Fern- und Schwer-verkehr – durch die Rhön rollen. Deren Lärm und Luftverschmutzung reist gratis mit durch die Rhön.

Allein für den mittleren Planungsabschnitt „Rhönquerung“ sind mehr als 1,7 Millionen m³ Erdbewegungen notwendig. Es ist der Bau von 80 Brücken sowie zahllosen Dämmen, Bergeinschnitten und einem Tunnel von 2,15 Kilometern Länge geplant. In dem fast unberührten Landschaftsbild der Rhön bedeutet dies nicht nur eine ungeheure Landschaftszerstörung, sondern auch die Zerstörung einmaliger artenreicher Lebensräume. Die Trasse raubt den Rhönern nicht nur Lebensqualität, sondern auch Zukunftschancen.

In der Bürgerinitiative gegen den Bau der B87n haben sich Menschen zusammengeschlossen, deren Lebensumfeld durch die Trasse gefährdet wird und die nicht hinnehmen wollen, dass die Rhön durch den drohenden Transitverkehr zerstört wird. Die Zielsetzung der Initiative ist es daher, Fakten über die Planungen zusammenzutragen, die Öffentlichkeit über die Konsequenzen  aufzuklären, einen breiten Protest gegen die Planungen aufzubauen und die Politik gemeinschaftlich zum Stopp der Planungen aufzurufen.

Als Alternative zum Bau der geplanten Trasse sieht die Initiative ein die Fläche in der Breite erschließendes Gesamtkonzept für die Verkehre in der Rhön, das nicht einseitig auf Bündelungseffekte setzt und eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs einbezieht.  Um eine Verkehrsberuhigung stark belasteter Ortschaften zu erzielen, wäre der Bau einzelner Ortsumgehungen im Rahmen der vorhandenen Landesstraßen ausreichend. Diese würden den aktuellen Verkehr aus den Gemeinden nehmen, ohne zusätzlichen Transit- und Schwerlastverkehr in das Naturparadies Rhön zu bringen.

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