Münnerstadt. „Der 1. Rhöner Wandertag war für uns ein Experiment, und dieses Experiment ist gelungen“, sagte der Bürgermeister von Münnerstadt, Helmut Blank, als er die zahlreichen Wanderer nach ihren Touren rund um Münnerstadt im Schlosshof des unterfränkischen Städtchens begrüßte. Der Rhöner Wandertag war von der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön ausgeschrieben worden; Münnerstadt hatte sich für die Ausrichtung erfolgreich beworben.
„Eine Landschaft erobert man mit den Schuhsohlen und nicht mit dem Autoreifen“, betonte Blank in seiner Ansprache. Seinen besonderen Dank richtete er an den Rhönklub Zweigverein Münnerstadt. Insgesamt wurden am Wochenende sechs geführte Wandertouren unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade angeboten; darunter sogar eine Rollstuhlwanderung.
Das Motto des 1. Rhöner Wandertages „Wandern und Kultur“ sei eine interessante Kombination, meinte der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Dr. Marcel Huber. „Weil man sich beim Wandern langsam fortbewegt, kann man viele Elemente der Landschaft aufnehmen, was aus dem Auto heraus unmöglich ist.“ Wandern sei auch eine Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen, die Seele baumeln zu lassen, aber auch Brücken zwischen Menschen zu schlagen, die sich bislang noch gar nicht kannten. „Wandern schlägt auch Brücken zwischen Mensch und Natur. Wandern ist ein guter Weg, die Achtung vor der Schöpfung wieder zu gewinnen“, sagte Huber. Der Rhöner Wandertag schlage noch eine weitere, besondere Brücke – nämlich die zwischen drei Bundesländern. „Er fördert damit das gemeinsame Bewusstsein für diese Region. Die Idee des Rhöner Wandertages ist gut, und sie wird von Jahr zu Jahr wachsen“, so der Staatssekretär.
Thomas Bold, Vorstandsmitglied der ARGE Rhön und Landrat von Bad Kissingen, bedankte sich im Namen der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön bei der Stadt Münnerstadt und dem Kommunalunternehmen KulTourisMus im Schloss für die Ausrichtung des 1. Rhöner Wandertags. „Ich hoffe, dass der Rhöner Wandertag in den nächsten Jahren eine feste Größe in der Rhön wird“, sagte er. Seinen ausdrücklichen Dank richtete er auch an den Rhönklub. Dieser sei stets ein Impulsgeber, wenn es rund ums Wandern geht. „Ohne den Rhönklub wäre bei uns vieles nicht möglich.“
Schon seit 1876 spielten für den Rhönklub Ländergrenzen keine Rolle, hob Regina Rinke hervor. „Wir haben immer die ganze Rhön im Auge. Die ARGE Rhön versucht das ebenfalls, und dafür muss ich diesem Gremium danken“, meinte die Präsidentin des Rhönklubs. Sie freue sich jetzt schon auf den 2. Rhöner Wandertag, der im kommenden Jahr im thüringischen Geisa stattfindet.
Der 1. Rhöner Wandertag wurde von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Unterhaltung begleitet. Außerdem gab es auf dem Anger den Rhöner Regionalmarkt mit verschiedenen Unternehmen, darunter zehn Partnerbetrieben der Dachmarke Rhön. „Das Angebot unserer Betriebe reicht von Wurst, Brot, Honig, geht über Bier, Eis und Öl bis hin zu Wollprodukten und zum Thema Umweltbildung“, sagte die Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön GmbH, Barbara Vay. „Damit zeigen wir die gesamte Produktpalette unserer Partnerbetriebe.“ Darüber hinaus gab es auf dem Rhöner Regionalmarkt einen Stand, an dem die Gäste über das Biosphärenreservat Rhön und den Naturpark Bayerische Rhön, sowie über die zahlreichen Facetten des Rhön-Tourismus informiert wurden. Als kompetente Ansprechpartner standen der Geschäftsführer der Tourismus GmbH Bayerische Rhön Michael Pfaff, Geerd Müller vom Informationszentrum „Haus der Schwarzen Berge“ in Oberbach, der Koordinator des ARGE-Projekts „Die Rhön-Wanderwelt Nummer 1“ Thomas Lemke und der Geschäftsführer des Vereins Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön e.V. Klaus Spitzl zur Verfügung.
Vor dem Münnerstädter Schloss präsentierte sich die Point-Alpha-Stadt Geisa, die 2011 den 2. Rhöner Wandertag ausrichten wird. Dieser findet am 30. und 31. Juli kommenden Jahres statt. Peter Kling und Eva Pagel aus Geisa übergaben Bürgermeister Helmut Blank einen Wanderrucksack mit Brot und Wurst aus der Rhönstadt. Dieser versprach, selbst nach Geisa zu wandern, um dort am 2. Rhöner Wandertag teilzunehmen.