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Landkreise und Leader-Aktionsgruppen luden am 20. Juli zu Regionalkonferenz mit Projektausstellung ins Kloster Wechterswinkel

Rhön. Die Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen betreiben seit Jahren eine besonders erfolgreiche Regionalentwicklung. Ob Familie und Bildung, Tourismus, Wirtschaft, Landwirtschaft, Umwelt oder Gesundheit – in allen Bereichen gibt es dank verschiedener nationaler und europäischer Förderprogramme, unter anderem Leader in ELER, zahlreiche zukunftsweisende Projekte. Über die Vielzahl der von Kreisentwicklung und Regionalmanagement gesteuerten Maßnahmen informierte bereits zum vierten Mal eine Regionalkonferenz am 20. Juli im Kloster Wechterswinkel. Ein besonderes Augenmerk der von den Landkreisen, Leader-Aktionsgruppen und Regionalmanagement getragenen Veranstaltung lag hierbei auf der demographischen Entwicklung der Region in den nächsten 20 Jahren.

Vorträge und Ausstellung

In Vorträgen und einer Ausstellung aktueller Projekte konnten sich Akteure und interessierte Bürgerinnen und Bürger über die Regionalentwicklung heute und morgen informieren. „Demographie im ländlichen Raum“ lautete in diesem Jahr das Thema der Regionalkonferenz, zu der rund 150 Teilnehmer gekommen waren. Aller Voraussicht nach wird die Bevölkerungszahl auch in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen sinken. Steigen wird nur der Anteil der Älteren. Ein bundesweiter Trend, der auch in unserer Region Auswirkungen haben wird.

Neue Strategien entwickeln

Ziel der Regionalkonferenz war es, die möglichen Auswirkungen vor Ort zu erkennen und neue Strategien zu deren Bewältigung zu entwickeln. „Die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung stellt unsere Region vor neue Herausforderungen“, unterstrich Landrat Thomas Habermann für Rhön-Grabfeld. Deshalb sei die Mitarbeit aller Bürgerinnen und Bürger sowie ihrer kommunalen Vertreter gefragt. Sein Kollege Thomas Bold aus dem Landkreis Bad Kissingen stellte die Bedeutung der erfolgreichen Netzwerkbildung für die Region Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld zur Bewältigung künftiger Aufgaben heraus.

Vorträge mit Praxisbeispielen

Im Rahmen der Vorträge gaben die Referenten zahlreiche Ideen und Impulse für künftige Maßnahmen und lieferten Praxisbeispiele. So stellte eingangs zunächst Gunter Schramm vom Büro Planwerk aus Nürnberg die demographische Entwicklung in beiden Landkreisen verbunden mit Prognosen und Projektstrategien und anschließend das Leader-Projekt „Grabfeld 2030“ vor. Zu diesem Praxisbeispiel gab Thomas Helbling, 1. Bürgermeister von Bad Königshofen, ein Statement aus der Sicht der Kommunalen Allianz Grabfeldgau ab. Wie speziell Jugend und Familien in die Zukunftsstrategien eingebunden werden, erläuterte Prof. Dr. Peter Dehne von der Hochschule Neubrandenburg. Hiltrud Zajac von der Gesellschaft zur beruflichen Förderung Schweinfurt mbH, und der Bad Kissinger Schulamtsdirektor Josef Hammerl präsentierten passend hierzu das Leader Projekt „Netzwerk Wirtschaft – Schule“, das Schulabgängern beim erfolgreichen Übergang ins Berufsleben hilft und somit zur Sicherung der künftigen Fachkräfte für Unternehmen sorgt. Die Herausforderung der demographischen Entwicklung für die kommunalen Finanzen schließlich stellte Bernward Karl Junge von der arf GmbH, Hannover und Nürnberg, vor.
Die musikalische Umrahmung des Vortragsforums gestalteten junge Talente des Martin-Pollich-Gymnasiums Mellrichstadt unter dem Motto „Klasse Klassik!“.

Ausstellung mit 23 regionalen Förderprojekten

Neben dem Vortragsforum erwartete Besucher der 4. Regionalkonferenz im Kloster Wechterswinkel eine Ausstellung, in der Projektträger aus der Region Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld 23 Projekte aus der Regionalentwicklung präsentierten. Der Bogen spannte sich dabei vom „Grabfeld 2030“ und dem „Hof zum Anfassen“ im Fränk. Freilandmuseum Fladungen über das „Weltbad Bad Kissingen“ und eine Untersuchung der Jugendzeltplätze in Rhön-Grabfeld bis zum „Haus des Steins“ in Euerdorf.

Idealer Austausch für landkreisübergreifende Aktivitäten

Die Regionalkonferenzen, so die Landräte Thomas Bold und Thomas Habermann, hätten sich als ideale Foren für den Informations- und Erfahrungsaustausch und Impulsgeber für künftige Entwicklungen erwiesen. Auch die Veranstaltung im Kloster Wechterswinkel soll dazu dienen, die Arbeit der Regionalentwicklung einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und alte und neue Akteure noch stärker miteinander zu vernetzen. Denn gerade die letzten Jahre hätten gezeigt, wie viel man gemeinsam über Landkreisgrenzen hinweg für die Region und ihre Bürger bewegen kann. 17 Projekte mit einem Fördervolumen von bereits 4,6 Mio. EURO Projektvolumen seien innerhalb der letzten beiden Jahre seit Beginn der neuen Förderperiode entstanden, so die Landkreis-Chefs stolz.
Einen Einblick in die Arbeit des Regionalmanagements liefern auch die Internetseiten www.lag-rhoen-grabfeld.de sowie www.lag-badkissingen.de.

Hintergrund: Regionalmanagement

Die Regionalentwicklung mit Hilfe von Vernetzung und Kooperationen in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sowie die Begleitung von Projekten von der Idee bis zur Umsetzung werden vom gebietsübergreifenden Regionalmanagement der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld ausgeführt. Das Regionalmanagement wird gemeinsam durch die Kreisentwicklung der beiden Landratsämter und durch die Regionalmanagerinnen, die von den Landkreisen beauftragt und mit Mitteln des Bayerischen Wirtschaftsministeriums gefördert werden, ausgeübt und repräsentiert.

EU-Programm Leader und Leader-Aktionsgruppe

Im Rahmen des europäischen Förderprogramms Leader unterstützt Bayern unter dem Motto: „Bürger gestalten ihre Heimat“ seine ländlichen Regionen auf dem Weg einer selbstbestimmten Entwicklung. Leader ist ein Instrument, das auf Zusammenarbeit und Zusammenhalt ganzer Regionen ausgerichtet ist. Zentrale Elemente von Leader sind fachübergreifende Maßnahmen, Nachhaltigkeit und ein bürgerorientierter Ansatz, der vor allem durch die Leader-Aktionsgruppen (LAG) dargestellt wird. Diese sind Partnerschaften zwischen kommunalen, wirtschaftlichen und sozial engagierten Akteuren in der Region. Der Lenkungsausschuss der Leader-Aktionsgruppe berät und beschließt über aktuelle Projektvorhaben, bevor diese zur Beantragung beim zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eingereicht werden. Vorsitzender der LAG Rhön-Grabfeld ist Landrat Thomas Habermann., der LAG Bad Kissingen Landrat Thomas Bold. Das Regionalmanagement der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld ist im LAG-Management Ansprechpartner für alle Projektträger für neue Ideen und unterstützt bei der Realisierung von Leader-Förderprojekten.

Zum Bild: Über zahlreiche Projekte aus der Regionalentwicklung informierten sich bei einem Rundgang durch die Ausstellung der 4. Regionalkonferenz im Kloster Wechterswinkel, v.l.n.r. Dr. Josef Köpfer, Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhöfer, Regionalmanagerin Mandy Schiller, Bürgermeisterin Anja Seufert, Regionalmanagerin Ursula Schneider, Leader-Manager Unterfranken Wolfgang Fuchs, Regionalmanagerin Cordula Kuhlmann, Landrat Rhön-Grabfeld Thomas Habermann, Landrat Bad Kissingen Thomas Bold. Foto Stefan Kritzer

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