Münnerstadt. Am 24. und 25. Juli lädt die unterfränkische Kleinstadt Münnerstadt zum 1. Rhöner Wandertag ein, der ein Projekt der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön ist und in enger Zusammenarbeit mit dem Rhönklub vorbereitet wurde. „Unsere Gäste erwartet eine mittelalterliche, historische Kleinstadt, die ein echtes Kleinod ist“, sagen Bürgermeister Helmut Blank und die stellvertretende Vorsitzende des Kommunalunternehmens der Stadt Münnerstadt „KulTourisMus im Schloss“, Inge Bulheller. Beide hatten das Konzept für den 1. Rhöner Wandertag erarbeitet und sich damit bei der ARGE Rhön beworben.
Warum wollte Münnerstadt eigentlich den 1. Rhöner Wandertag ausrichten, und wie gut ist die Kommune auf ihn vorbereitet?
Helmut Blank: Wir haben uns für den Rhöner Wandertag beworben, um unsere Stadt mit ihren vielen kulturellen Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten bekannter zu machen. Und wir fühlen uns zur Rhön zugehörig. In den vergangenen Monaten haben wir oft in den unterschiedlichen Gremien zusammen gesessen, um ein anspruchsvolles Rahmenprogramm auszuarbeiten und vor allem Wanderwege auszuwählen, die bei den Gästen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Allerdings betreten wir auch Neuland; die eine oder andere Unzulänglichkeit kann es also geben. Wir konnten ja von niemandem lernen, da wir die ersten sind, die den Rhöner Wandertag ausrichten. Aber der Rhöner Wandertag soll ein Aushängeschild für die ganze Rhön und für unsere Stadt sein, das ist unser Ziel. Erfreulich ist, dass sich auch die Vereine unserer Stadt mit dem Rhöner Wandertag identifizieren und sich aktiv an ihm beteiligen.
Welche Wanderungen bieten Sie an?
Inge Bulheller: Wir bieten insgesamt sechs Wanderungen unterschiedlicher Längen und Schwierigkeitsgrade an. Alle führen an beliebten Ausflugszielen vorbei und bieten hervorragende Aussichten. Die kürzeste Tour ist vier Kilometer, die längste 24 Kilometer. Drei von ihnen werden am Samstag ab 10 Uhr und drei am Sonntag um 10 Uhr durch erfahrene Wanderführer geleitet.
Helmut Blank: Eine Wanderung haben wir als Rollstuhlwanderung vorgesehen. Für uns ist es wichtig, auch diese Menschen zu integrieren. Und das können wir am besten, wenn wir nicht nur über Integration sprechen, sondern sie auch tatsächlich anbieten.
Was bietet der Rhöner Wandertag den unterschiedlichen Altersgruppen?
Helmut Blank: Zu uns können alle kommen, egal ob jung oder alt. Denn Münnerstadt ist eine Kulturstadt und daher auch für diejenigen geeignet, die dem Wandern gegenüber nicht so aufgeschlossen sind. Das Rahmenprogramm bietet musikalische Unterhaltung, es gibt regionales Essen und regionale Getränke, und 14 Unternehmen der Region laden zum Rhöner Bauernmarkt ein; davon sind die meisten Partnerbetrieb der Dachmarke Rhön.
Was können sich die Besucher in Münnerstadt an den beiden Tagen alles ansehen?
Inge Bulheller: Eine Menge. Es gibt Führungen in der Stadtpfarrkirche mit ihrem bekannten Riemenschneideraltar, das Museum und das Jörgentor haben geöffnet, und wer Lust hat, kann unseren Skulpturenweg erkunden. Da gibt es 18 verschiedene Objekte aus Stein, die 2008 und 2009 bei einem Bildhauersymposium entstanden sind und die sich allesamt mit der Geschichte Münnerstadts beschäftigen. Langweilig wird es für unsere Gäste also nicht. Ein Erlebnisrundgang durch unsere liebenswerte Stadt führt an den Bürgerhäusern vorbei, an der Zehntscheune, am Deutschordensschloss und an vielen anderen historischen Gebäuden. Allerdings reichen zwei Tage eigentlich gar nicht aus, um unser Münnerstadt richtig zu erkunden.
Wie wird es nach dem Rhöner Wandertag weitergehen?
Helmut Blank: Es gibt erste Pläne, den Rhöner Wandertag als Münnerstädter Wandertag fortzuführen. Wir könnten beispielsweise unseren Federweißerabend im September mit Wandern am Tag verbinden. Auf jeden Fall soll es eine Anknüpfung in Form einer Veranstaltung an den 1. Rhöner Wandertag geben. Und wir würden uns wünschen, dass es einen richtigen Wanderstab für den Rhöner Wandertag gibt, der dann jährlich vom ehemaligen zum neuen Austragungsort gebracht wird; ähnlich, wie das beim Deutschen Wandertag der Fall ist. Das würde den Rhöner Wandertag noch aufwerten und auch noch mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken. Außerdem können so Beziehungen zu anderen Kommunen entstehen, und das würde unserer Region gut tun.