Neuhof. Den richtigen Zeitpunkt für die grundlegende Sanierung ihres Glückauf-Stadions hatte die Gemeinde Neuhof gewählt. Als die Planungen vor einigen Jahren begannen, war von den Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise noch nichts zu spüren. Viele Kommunen verfügten über die finanziellen Möglichkei-ten, um umfangreiche Projekte zur Verbesserung ihrer Infrastruktur in Angriff nehmen zu können. Am vergangenen Freitag wurde die Baumaßnahme, die bislang mit rund 950.000 Euro kostenmäßig zu Buche schlägt, feierlich übergeben.
Von der rund erneuerten Sportstätte, die über eine 400-Meter-Kunststofflaufbahn, die not-wendigen leichtathletischen Anlagen wie Weitsprunggrube und Kugelstoßring und ein Ra-senspielfeld verfügt, profitieren der Vereins- und der Schulsport gleichermaßen. Neben dem TV Neuhof und dem SV Neuhof können sich auch die in der Gemeinde besonders zahlrei-chen Bewerber um das Sportabzeichen freuen. Sowohl Leichtathleten und Fußballer als auch Freizeitsportler finden jetzt beste Bedingungen in dem Mitte der sechziger Jahre errich-teten Glückauf-Stadion vor, das dringend saniert werden musste. Offizieller Beginn der Baumaßnahme war mit dem ersten Spatenstich am 22. Juni im vergangenen Jahr.
Bürgermeisterin Maria Schultheis sprach von einem „beeindruckenden Ergebnis in kurzer Zeit“. Sie dankte vor allem den freiwilligen Helfern bei den Pflasterarbeiten, die 735 Stunden Eigenleistungen erbracht hätten, was keine Selbstverständlichkeit sei. Ein besonderer Dank galt Landrat Bernd Woide und Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld, bei denen man auf großes Verständnis gestoßen sei, sowie dem Fachdienstleiter Schulen bei der Kreisverwaltung, Felix Gaul, der Türen geöffnet habe. Trotz der finanziellen Mithilfe des Lan-des Hessen (220.000 Euro), des Landkreises Fulda (340.000 Euro) und der beteiligten Ver-eine SV und TV Neuhof (15.000 Euro) bleibe ein erheblicher Anteil für die Gemeinde.
Landrat Woide zeigte sich erfreut, dass „ein solches Projekt in unserer Region nicht zuletzt deshalb realisiert werden konnte, weil engagierte Bürger selbst mit Hand angelegt haben“. Es handele sich um eine zukunftsweisende Investition, auch angesichts der immer engeren Verzahnung von Vereins- und Schulsport. Die stellvertretende Sportkreisvorsitzende Doris Herscu betonte, dass Prävention besser als Schadensbegrenzung sei. Alexander Stüß vom Turnverein Neuhof hofft auf einen weiteren Motivationsschub für die heimischen Sportler. Zum 100-jährigen Jubiläum des SV Neuhof könne es kein schöneres Geschenk geben. Für den Sportverein erklärte Karl-Heinz Ebert: „Wir dürfen alle ein bisschen stolz sein.“
Vor dem Durchschneiden des obligatorischen Bandes nahmen Pfarrer Bernhard Axt und Pfarrer Holger Bihn die kirchliche Segnung der neuen Sportanlage vor. Im Anschluss trugen junge Leichtathleten des Turnvereins einen 4×100-Meter-Staffellauf aus, liefen die 800 Meter und zeigten einige Weitsprungübungen. Hieran beteiligt waren Mädchen und Jungen der Altersklassen C bis A mit ihren Trainern Manfred Jahn, Thomas Benkner, Berit Paschek und Holger Sämann. Am Rande der offiziellen Einweihung bedankte sich Johannes Urner noch einmal ausdrücklich bei Sportabzeichenobmann Franz Enders, der maßgeblich dafür gesorgt habe, dass das Glückauf-Stadion eine Laufbahn habe, die tatsächlich 400 Meter sei.