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Arbeitslosenquote sinkt auf historische 4,8 Prozent

Fulda. Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region Fulda seit 18 Jahren verkündete Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fulda, bei einer Pressekonferenz in der Papierfabrik Adolf Jass.  Einen Wert von 4,8 Prozent hatte man zuletzt im Juni 1992 verzeichnet. Im Mai vergangenen Jahres lag die Quote bei 5,9 Prozent. Im Mai waren 5.348 Menschen in der Region arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vormonat um 493, gegenüber dem Vorjahresmonat um 1.246.  Bei der Agentur für Arbeit Fulda sind aktuell 2.180 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet (-867 gegenüber Mai 2009), beim Amt für Arbeit und Soziales 3.168 (-379 gegenüber Mai 2009).

Die Gründe für den starken Rückgang liegen in der Fortsetzung der Frühjahrsbelebung sowie im allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung. So haben die Betriebe nach dem Winter wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Außenberufen eingestellt. Von der positiven Entwicklung profitiert haben alle Personengruppen, besonders stark jedoch die jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren, deren Zahl um 281 auf 455 gesunken ist (-38 Prozent).  Bei den älteren Arbeitslosen über 50 Jahren ist die Arbeitslosigkeit weniger stark zurückgegangen. Aktuell sind 1.755 ältere Personen arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 123 (6,5 Prozent) entspricht. „Wir beobachten momentan eine Verschiebung auf dem Arbeitsmarkt, die sich immer mehr zugunsten jüngerer Menschen vollzieht“, erklärte Agenturchef Dombrowski.

Nachdem die Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr zunächst zum Wegfall von Stellen im – vorwiegend Männer-dominierten – gewerblichen Bereich geführt hatte und damit zu einer höheren Arbeitslosigkeit bei den Männern, gleicht sich hier die Situation wieder aus. Momentan sind 51,2 Prozent der Arbeitslosen in der Region Männer. Vor zwölf Monaten waren es 52,2 Prozent gewesen. Verstärkt meldeten sich im Mai Erzieherinnen mit befristeten Arbeitsverträgen arbeitslos. Auch Meldungen von Lehrern mit befristeten Verträgen waren zu verzeichnen.

Auf der Stellenseite verbuchte der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Fulda laut Arbeitsvermittlerin Petra Hüfner im  Mai ein Plus von 143 Stellen gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt konnten die Vermittler im Mai 501 Stellen akquirieren. Großer Bedarf besteht bei der Zeitarbeit. Hier werden Helfer und verstärkt auch Fachkräfte in den Bereichen Elektro, Sanitär und im kaufmännischen Bereich gesucht.  Weiterhin gute Aussichten haben Fachkräfte in der Alten- und Krankenpflege sowie im Gastgewerbe, die flexible Arbeitszeiten ausfüllen können.

In der Gastronomie sind derzeit darüber hinaus zahlreiche Ausbildungsplätze frei. Unter anderem werden zum Ausbildungsbeginn im August/September noch Köche und Restaurantfachleute gesucht. In vielen anderen Bereichen suchen die Betriebe ebenfalls noch Auszubildende. Ob der Wunschberuf Berufskraftfahrer/in oder Buchbinder/in, Goldschmied/in oder Verkäufer/in ist – wer noch nicht als Bewerberin oder Bewerber bei der Berufsberatung gemeldet ist, der sollte dies jetzt dringend tun, fordert die Arbeitsagentur die Schulabgänger auf. „Wir haben in diesem Jahr eine außergewöhnlich gute Lage auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahlen der Ausbildungsstellen sowie die der Bewerberinnen und Bewerber sind nahezu ausgeglichen.  Ob dies im nächsten Jahr noch so sein wird, kann niemand sagen“, konstatiert Waldemar Dombrowski.

Eine Kontaktaufnahme zur Berufsberatung ist möglich  unter der Hotline-Nummer 01801 / 555 111  (Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min.).

„Die gegenwärtige Entwicklung ist sehr erfreulich und in diesem Tempo nicht zu erwarten gewesen. Der historische Tiefstand bei der registrierten Arbeitslosigkeit muss jedoch wegen der immer noch vorhandenen Kurzarbeit etwas relativiert werden“, erläutert Arbeitsagenturchef Dombrowski. Im April gewährte die Arbeitsagentur Fulda 160 Betrieben Kurzarbeit für rund 1.750 Beschäftigte. Die Inanspruchnahme dieses Instrumentes dürfte nach Schätzungen der Experten der Arbeitsagentur im Mai nur geringfügig zurückgegangen sein. Endgültige Abrechnungen werden ab Anfang Juni erfolgen. „Bei der Betrachtung der Arbeitsmarktdaten muss man auch beachten, dass aufgrund einer geänderten statistischen Erfassung bei Teilnehmern und Teilnehmerinnen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen rund 230 Personen aktuell nicht als arbeitslos gezählt werden, die vor einem Jahr noch als arbeitslos erfasst worden wären“, räumte Agenturchef Dombrowski ein.

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