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Interviews und Gespräche im Horizont des Glaubens

100519_ChristentreffenFulda/München. Die Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck und das Bistum Fulda präsentierten sich auf dem Ökumenischen Kirchentag in München gemeinsam. Der Kirchenstand war damit das einzige ökumenische Projekt, mit dem sich ein Bistum und eine Landeskirche in München gemeinsam präsentierten. Das Motto dieses gemeinsamen Auftritts war „Krise. Begegnung. Hoffnung.“. Die Themen Krise – Begegnung – Hoffnung waren gleichzeitig der rote Faden des Standprogramms mit zahlreichen Gespräche und Interviews, zu denen Prominente aus Gesellschaft und Kirche speziell an den Kirchenstand kamen.. Der Stand ist Ergebnis einer einjährigen Zusammenarbeit, mit der sich die beiden hessischen Kirchen auf den Ökumenischen Kirchentag vorbereitet hatten. Von den Besuchern wurde die freundliche, offene und zum Gespräch einladende Atmosphäre des Standes gelobt. Hier einige Impressionen vom Geschehen am Kirchenstand.

„Der Ökumenische Kirchentag ist ein Bild für die Vielfalt der Kirche“, sagte Bischof Algermissen bei seinem Besuch auf dem Stand. „Der große runde Tisch, um den sich die Gäste und Besucher des Kirchenstandes zusammenfinden, ist ein Bild dafür, dass wir miteinander ins Gespräch kommen müssen, um zueinander zu finden“, so der Fuldaer Oberhirte. Nur in ökumenischer Gemeinschaft werde es in Zukunft möglich sein, die Gesellschaft zu verändern. Die drängenden gesellschaftlichen Probleme, wie z. B. die ungelösten Fragen der Bioethik, bedürften einer gemeinsamen Antwort der Kirchen. „Wenn wir gespalten sind, sind wir nicht glaubwürdig“, führte der Bischof aus.

Kristin Hirsch aus Seiferts und Bjorn Kostrewa aus Kassel finden die Zusammenarbeit der Evangelischen Kirche und des Bistums Fulda gut. „Wir können uns Einheit nur in der Vielfalt vorstellen. Die einzelnen Traditionen sind den Menschen wichtig, doch ohne einen solchen runden Tisch, wie wir ihn zum Beispiel hier in München erleben, wäre kein Gespräch möglich“, so Kristin und Bjorn.

Die Atmosphäre des Kirchentages empfindet Richard Pfeifer, Biebergemünd-Kassel, hoffnungsvoll. „Die Kirchen bewegen sich aufeinander zu und die Menschen fordern dies auch. Hier am Kirchentage habe ich erlebt, dass sich auch evangelische und katholische Bischöfe so äußern“, meint Richard Pfeifer. „Die Offenheit unseres Kirchenstandes beeindruckt mich als Besucher. Der runde Tisch nimmt das vorweg, was wir von unseren Kirchen erwarten“, sagt der Katholikenratsvorsitzende.

Die angenehme Atmosphäre des Kirchentages sei in der ganzen Stadt spürbar, so Winfried und Carmen Schmitt aus Dipperz. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Auffällig am Kirchentag ist die Vielfalt der Gruppen. Wichtig finden beide, dass das Gemeinsame des Glaubens auch gelebt wird. „Das muss von unten kommen“, meinen Winfried und Carmen Schmitt.

Von zahlreichen angenehm überraschten Standbesuchern weiß der Ökumenereferent des Bistums Fulda, Dr. Joachim Negel, zu berichten. „Die Leute finden es gut, dass die evangelische und die katholische Kirche miteinander sprechen. Deutlich wird, dass die Menschen von einem Krisengefühl erfasst worden sind und dass für viele die Kirche, die immer wie ein „Fels in der Brandung“ stand, nicht mehr so wie früher Anhaltspunkt für ihr Leben ist.“ sagte Prof. Dr. Joachim Negel, Marburg. Die Bedeutung des Standes liege, so der Ökumenereferent, vor allem auch in seiner Wirkung nach innen. „Ich bin der Meinung, dass der Stand für das Miteinander des Bistums und der Evangelischen Landeskirche ein wichtiges Zeichen ist. Damit ist er vielleicht sogar wichtiger, als sein Auftrag, beide Kirche in der Öffentlichkeit zu präsentieren.“ so Dr. Negel abschließend.

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