Vogelsbergkreis. „Damit unser Landkreis für die hier lebenden Familien, aber auch für ansiedlungswillige Unternehmen und Fachkräfte attraktiv bleibt, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zunehmend ein harter Standortfaktor.“ So kommentiert Landrat Rudolf Marx eine erneute Elternbefragung zum Bedarf für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren, die vom Jugendamt durchgeführt worden war. Die Ergebnisse wurden vor Kurzem in einer Fachtagung im Kreishaus in Lauterbach gemeinsam mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern diskutiert.
Der Bundesgesetzgeber schreibe vor, so Marx, dass bis 2013 rund ein Drittel aller 0- bis 3-jährigen Kinder betreut werden können – entweder in einer Kindertageseinrichtung oder auch durch Tagespflegepersonen. In diesem Bereich der Tagespflege habe der Vogelsbergkreis seine Anstrengungen erheblich verstärkt. Der Landrat lobte in der Tagung das heraus ragende Engagement der sozialpädagogischen Fachkraft im Jugendamt, die sich ausschließlich um die Ausbildung neuer Tagespflegepersonen, um die Durchführung von Elternbefragungen sowie um die Vermittlung von Tagesmüttern und Tagesvätern direkt kümmert.
Der Kreis verfügt bereits jetzt über einen Pool von 134 Tages-Betreuungsplätzen – allein für Kinder, die jünger sind als drei Jahre. 2007 waren es nur 33. Das entspricht einer Vervierfachung des Angebots, genau einer Steigerung um 306 Prozent. Landrat Marx lobte auch die kraftvollen Anstrengungen der Städte und Gemeinden. So sei die Zahl der institutionellen Plätze fast verdoppelt worden – von 213 im Jahr 2007 auf jetzt 422.
Die Ergebnisse einer erneuten Elternbefragung wurden im Landratsamt vorgestellt und mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern bewertet. Der Landrat hält es für wichtig, gute Planungsgrundlagen zu haben, sowohl für die Gemeinden im Bereich von Investitionen als auch für den Landkreis im Bereich der Tagespflege. Die wichtigste Erkenntnis: es hat sich in den vergangenen drei Jahren sehr viel getan. Von den ab 2013 vorgeschriebenen 35 Prozent Versorgungsquote ist der Kreis jetzt schon kreisweit bei 25 Prozent – vier Prozent mehr als das selbst gesteckte Planziel. 2007 betrug die Versorgungsquote (bezogen auf die Altergruppe der Kinder unter drei Jahren) nur knapp 11 Prozent.