Fulda/Rhön. Das Biosphärenreservat Rhön und die Fleischerinnung hatten zu einem Vortrag über Maßnahmen des Klimaschutzes und der Energieeffizienz im Fleischerhandwerk in das ITZ nach Fulda eingeladen. Arthur Scholz, Geschäftsführer der Firma Rhönkälte, konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die beiden Handlungsfelder Kühlung und Abwärmenutzung. Er erläuterte, welche Anforderung die FCKW-Verordnung an die heimischen Metzgerbetriebe stellt und welche Übergangsfristen der Gesetzgeber einräumt. In dem Vortrag wurde herausgearbeitet, wo bei den Betrieben Handlungsbedarf besteht. Auch zeugte Scholz  realistische Umsetzungsmöglichkeiten auf.
Die Nutzung des die Ozonschicht gefährdeten FCKW wird bis zum generellen Verbot im Jahr 2015 immer weiter eingeschränkt. Durch regelmäßige Dichtigkeitsprüfungen muss sicher gestellt werden, dass Lecks in Kühlanlagen frühzeitig erkannt und anschließend beseitigt werden können. Dies verhindert nicht nur den Austritt des klimaschädlichen Gases, sondern schont auch den eigenen Geldbeutel. Nur eine optimal befüllte und gewartete Kühlanlage kann ökonomisch und damit auch sparsam arbeiten.
Eine weitere Möglichkeit zum Klimaschutz bietet sich für die Handwerksbetriebe im Bereich der Abwärmenutzung von Kühlanlagen. Unternehmen, die eine Wärmerückgewinnung in ihr System integrieren, haben die Möglichkeit, beispielsweise Brauchwasser vorzuwärmen und damit Energie und Kosten zu sparen. An konkreten Beispielen erläuterte Scholz, was einzelne Maßnahmen kosten und in welcher Zeit sich derartige Investitionen amortisieren, und konnte belegen, dass klimabewusstes Handeln auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Die Firma Rhönkälte – als regional verorteter Handwerksbetrieb – bot der Fleischerinnung an, für Betriebe, die ihren Sitz im hessischen Teil das Biosphärenreservats Rhön haben, die spezifischen Gegebenheiten zu analysieren, einen Sanierungsvorschlag zu erstellen und eine individuelle Beratung durchzuführen. Diese Betriebe können zu den Beratungskosten der Firma Rhönkälte einen Zuschuss von 50 Prozent aus dem Klimaschutz-Projekt des Biosphärenreservats erhalten. Mehrere Betriebe signalisierten unmittelbar Interesse.
In Vertretung des Biosphärenreservats Rhön nahm Astrid Schäfer an der Veranstaltung teil, die das Projekt „Klimaanpassung und Klimaschutz in Biosphärenreservaten “ vorstellte und auf die Finanzierung und Unterstützung durch das Bundesamt für Naturschutz sowie das Bundesumweltministerium hinwies. Schäfer informierte, dass auch für andere Sparten wie die Gastronomie und das Schreinerhandwerk ähnliche Veranstaltungen und Beratungsmöglichkeiten angeboten würden.
Ludwig Leist, Obermeister der Fleischerinnung, dankte dem Biosphärenreservat für die Unterstützung und wies auf die schwierige finanzielle Situation der kleinen Metzgereien hin, die auch im Energiebereich dringend auf Kosteneinsparungen angewiesen seien.