Fulda. Die Ausstellung folgt den Spuren der Verbrechen in der Zeit der Roten Khmer von 1975 bis 1979, denen annähernd zwei Millionen Kambodschaner zum Opfer fielen. Die Ausstellungseröffnung findet am Montag, 3. Mai, 16.00 Uhr im Foyer des SSC (StudentServiceCenter am nördlichen Ende des Campus der Hochschule Fulda) statt. Dazu wird Alexander Goeb einen Vortrag halten.
Austellung anlässlich des Jahrestags
Als im August 1979 Pol Pot und Ieng Sary, die obersten Führer der Roten Khmer, von einem Tribunal in Abwesenheit zum Tod verurteilt wurden, waren auch 29 internationale Korrespondenten anwesend. Alexander Goeb war der einzige Journalist aus Westdeutschland. Goeb ließen die Eindrücke des Tribunals von 1979 nie wieder los. Aus Anlass des 30jährigen Jahrestags der Befreiung vom Pol Pot-Regime im Januar 2009 produzierte er in Privatinitiative die Wanderausstellung „Das Kambodscha-Desaster“.
Sie zeigt Fotos der Gemälde des Malers Vann Nath, der als einer von nur sieben Häftlingen das Foltergefängnis Tuol Sleng überlebt hat und Fotos des Fotografen Heng Sinith, der die ehemaligen „kleinen Mörder“, die Befehlsempfänger der Roten Khmer, im Land aufgesuchte, interviewte und fotografierte. Die Ausstellung beschreibt die Opfer und die Täter von damals und liefert Informationen zum Internationalen Tribunal, das unter Mitwirkung der UN 2006 seine Arbeit aufnahm. In diesem Jahr sollen die ersten Urteile gegen die für die Verbrechen verantwortlichen Führer- soweit sie noch leben- gesprochen werden.
Am 17. April 1975 übernahmen die Roten Khmer unter Führung von Pol Pot die Macht in Kambodscha, um ein agrarkommunistisches Regime zu errichten. Als sie fast vier Jahre später durch die Vietnamesen vertrieben wurden, waren ungefähr zwei Millionen Menschen ermordet worden oder an den Folgen von Folter, Zwangsarbeit, Deportation, Hunger und Krankheit gestorben.
Die Ausstellung ist bis Freitag, 28. Mai, jeweils von Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr zugänglich.