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Einleger in Eierpackungen kennzeichnet Produkte aus dem Biosphärenreservat Rhön

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Dermbach. In den Eierschachteln der Agrargenossenschaft Rhönland informiert ab sofort ein Einleger die Kunden darüber, dass sie ein Produkt aus dem Biosphärenreservat Rhön gekauft haben. Mit 60 000 Legehennen und rund 14 Millionen Eiern pro Jahr gehört der Dermbacher Landwirtschaftsbetrieb zu den größten Eierproduzenten der Region. Das Verkaufsgebiet erstreckt sich auf ganz Thüringen, reicht bis nahe zum Rhein-Main-Gebiet in Hessen und schließt auch Nordbayern bis hinter Coburg mit ein. „Damit erreichen wir sehr viele Menschen, um sie für das Biosphärenreservat Rhön zu begeistern und zu sensibilisieren“, sagt der Leiter der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, Karl-Friedrich Abe.

Von ihm stammt auch die Idee, auf diese Art und Weise für das Biosphärenreservat Rhön als besondere Region von weltweitem Rang zu werben. „Wir wollen den Menschen erklären, dass sie mit den Eiern der Agrargenossenschaft Rhönland ein Produkt erwerben, das regional erzeugt ist, dass sie mit dem Kauf einen Beitrag dafür leisten, diese Landschaft zu erhalten, und dass sie letztlich Ausbildungs- und Arbeitsplätze hier vor Ort sichern“, erklärt Abe.

„Es ist wichtig, dass der Konsument weiß, wo die Eier herkommen. Regionalität genießt bei einem Lebensmittel inzwischen einen höheren Stellenwert als der Preis oder die Tatsache, ob es biologisch erzeugt wurde oder nicht“, meint der Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Rhönland e.G., Dr. Gerold Ditzel. Der Einleger diene damit nicht nur der Werbung für das Biosphärenreservat und den Rhönlandhof, sondern auch der Produkttransparenz.

Als nächsten Schritt in diese Richtung betrachtet Ditzel die Siegelung der Eier mit dem Qualitätssiegel der Dachmarke Rhön. Nur dann werde die Herkunft der Eier durch Kontrollen bestätigt. Für die regional erzeugten Eier gibt es jedoch bislang noch keine Kriterien, um Betrieben den Zugang zur Rhöner Regionalmarke zu ermöglichen. „Wir sind zurzeit damit beschäftigt, Kriterien für einige andere Sparten zu erarbeiten“, sagt Barbara Vay, Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön GmbH.

„Eier sind allerdings eine Hauptzutat und werden oft in großer Menge benötigt. Deshalb werden wir uns bemühen, auch für diese Branche schnell entsprechende Kriterien zu definieren, denn hier sehen wir auch mengenmäßig Potential“, ergänzt sie. Bislang ist die Agrargenossenschaft Rhönland e.G. mit ihrem Regionalladen und mit der Rhönlandscheune offizieller Partnerbetrieb der Dachmarke Rhön.

Nach dem Ende der Käfighaltung in Deutschland stammen die Eier der Dermbacher Agrargenossenschaft ausschließlich aus Boden- und Freilandhaltung. „Wir werden unsere Eierproduktion in den kommenden Jahren noch erhöhen und dabei verstärkt auf die Freilandhaltung setzen“, kündigt Ditzel an. 2011 werde beispielsweise in Oechsen ein neuer Stall für Freilandhaltung entstehen; zu einem späteren Zeitpunkt soll ein weiterer hinzukommen.

Die Eier werden im Lebensmitteleinzelhandel verkauft, sind bei regionalen Fleischereien zu bekommen und gelangen im Rahmen der Direktvermarktung an die Kunden des Einzugsgebietes. Ein großer Teil der Eier wird für die hauseigene Nudelproduktion verwendet. Die neuen Einleger gibt es in allen 10er-Eierpackungen der Agrargenossenschaft Rhönland. Mit ihm zeige das Biosphärenreservat Rhön auch seine Verbundenheit mit den ortsansässigen Unternehmen, betont Karl-Friedrich Abe.

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