Hilders. Der Auersberg bietet nicht nur seltenen Tierarten wie der Mopsfledermaus einen ausgezeichneten Lebensraum, sondern auch die Quellen in dem relativ naturnahen Waldgebiet sind etwas ganz besonderes. Im Rahmen einer öffentlichen Quellenwanderung vom „Köpfchen“ zum Ochsenborn erläuterte Stefan Zaenker vom Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen e.V. den Teilnehmern die Vielfalt der heimischen Quellbiotope.
Im Auftrag des Biosphärenreservats Rhön kartieren Zaenker und seine Vereinskameraden seit 2003 die Quellen der Rhön und stellen die erhobenen Daten jedes Jahr als Gutachten den Naturschutzbehörden zur Verfügung. Insgesamt haben die Quellenfreunde im Naturraum Rhön bisher 1.486 Quellen untersucht und dabei 1.557 verschiedene Tierarten nachgewiesen. Im Jahr 2009 wurden über 100 Quellen am Auersberg bei Hilders in die umfangreiche Datensammlung aufgenommen.
Bei den Quellen im Gebiet des Auersbergs handelt es sich überwiegend um ungestörte Waldquellen. Viele der Quellen dienen als Rückzugsgebiet für die weltweit nur in der Rhön und dem Vogelsberg vorkommenden Rhön-Quellschnecke und den Alpenstrudelwurm, der als Eiszeitrelikt gilt. Nur wenige Quellen werden durch forstwirtschaftliche Einflüsse beeinträchtigt oder liegen im Fichtenforst, so dass eine zunehmende Versauerung der Standorte zu befürchten ist.
Der Ochsenborn, als einzige mit Beton gefasste Quelle im Untersuchungsgebiet, wurde auf Initiative des Landesverbandes bereits im Jahr 2008 zurückgebaut und renaturiert. Hier konnte sich wieder eine erste quelltypische Fauna ansiedeln. Auch der zuständige Revierleiter Christoph Prinz und der Leiter des Forstamtes Hofbieber Adalbert Fischer nahmen an der Quellenbegehung teil und lobten das Engagement der Quellenforscher. In diesem Jahr wird die Untersuchung der Quellen am Auersberg fortgesetzt.