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Stadtteilmütter zu Besuch im Bürgerbüro und im Gespräch mit OB Möller

100326_OBFulda. Neu in Deutschland, neu in Fulda. Vieles ist anders als im Heimatland – Schulsysteme, Sozialsysteme, Gesundheitssysteme. „Ich wusste am Anfang nicht, dass es hier ein dreigliedriges Schulwesen gibt“, berichtet Adriana Oliveira im Gespräch mit Oberbürgermeister Gerhard Möller. Auf so manche Schwierigkeiten stoßen Migrantinnen und Migranten im Alltag und hier geben die Stadtteilmütter eine Art „Gebrauchsanweisung für Deutschland“.

Im Projekt der Arbeiterwohlfahrt Fulda werden in Kooperation mit Studierenden der Hochschule Fulda gezielt engagierte Frauen mit Migrationshintergrund qualifiziert, um im Stadtteil Aschenberg Hilfe zur Selbsthilfe für Familien zu leisten und als Ansprechpartnerinnen in ihrer neuen Heimat zur Verfügung zu stehen.

Die Stadtteilmütter besuchten das Bürgerbüro, um sich bei dessen Leiterin Erika Glückler über die Aufgaben einer Stadtverwaltung und ihre Administration zu informieren. Viele Fragen wurden gestellt und beantwortet und die Stadtteilmütter freuten sich insbesondere über die Anwesenheit von OB Möller, der den Stadtteilmüttern ein erneutes Treffen versprach.

Informationen und Hilfestellungen geben

Die Qualifizierung der Frauen erfolgt dabei neben der Zusammenarbeit mit der Hochschule mit Hilfe verschiedener Fuldaer Organisationen, um zu gewährleisten, dass die Stadtteilmütter ihre Aufgabe professionell umsetzen. Über die Beratungsarbeit werden Familien individuell unterstützt, sie werden mit den deutschen Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystemen vertraut gemacht und erhalten Hilfestellungen unterschiedlichster Art – zum Beispiel in Fragen der Kindererziehung oder bei der beruflichen Integration.

„Außerdem sollen  die Sprachkompetenz von Kindern und Eltern verbessert, für einen frühen Kindertagesstättenbesuch geworben und die Eltern allgemein ermutigt werden, ihre Erziehungsverantwortung aktiv wahrzunehmen, so der zuständige Sozial- und Jugenddezernent Dr. Wolfgang Dippel.

Stadtteilmütter wichtig für Integration

„Diese Integrationshilfen sind sehr wichtig, da die Stadtteilmütter aus eigener Erfahrung wissen, wie sich die Migranten fühlen und welche Probleme sie haben“, hob OB Möller hervor. Daher sei es wichtig, dass die Menschen aufgefangen und begleitet werden. Dies bestätigte auch eine Stadtteilmutter aus der Türkei: „Das Bürgerzentrum ist wie zur

Heimat geworden, da weiß man, dass man verstanden wird.“ Seit dem Jahr 2008 wurden circa 15 Migrantinnen zur Stadtteilmutter ausgebildet, die bislang knapp 100 Familien erreichen konnten. Das Projekt wurde bis 2008 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert, seit Juli 2008 läuft die Finanzierung ausschließlich durch die Stadt Fulda.

Weitere Informationen zum Projekt erteilt die AWO Fulda, Bürgerzentrum Aschenberg, Tel. 0661 24287059, Ansprechpartnerin: Adriana Oliveira. (cp)

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