Motorsport. Melsungen scheint für Fiat-Teams ein besonders gutes Pflaster zu sein. Schon 2007 und 2009 gewann ein Fiat 500-Winzling. Diesmal hatten Hartmut Schwämmle und Tobias Mehler mit einem allerdings deutlich kräftigeren Fiat 127 HP70 die Nase vorne. Drei der avisierten Teams schafften es überhaupt nicht, ihre Wagen rechtzeitig aus dem Winterschlaf zu holen.
Von den letztlich 22 gestarteten Wagen des Historic-Rallye-Cup erreichten einige das Ziel nur nach Defekten – drei schieden komplett aus. Kurz vor dem Start verabschiedete sich bereits die Lichtmaschine am Thomas-Manta (Haiger). Folglich wurde optimistisch allein auf Batteriestrom gefahren und in der Halbzeit der Akku gegen einen frischen ausgetauscht. Dem Porsche 924 von Frank Meinhardt (Berlin) lief dagegen die Karenzzeit davon, nachdem sich der Keilriemen in seine Bestandteile zerlegt hatte und erst ein neuer beschafft werden musste.
Am Start noch mit glänzenden Augen, im Ziel leicht deprimiert. Axel Stecken (Düsseldorf) hatte in der Winterpause endlich den lange erwarteten 300er Motor in die Mercedes-Heckflosse von 1962 eingebaut. “Mindestens 180 PS…” zeigte er sich begeistert, musste dann aber nach zügigen Drifteinlagen kurz vor dem Ziel plötzlich zur Kenntnis nehmen, dass die Bremse der Hinterachse blockierte und die vielen Pferde tatenlos blieben. Aus für das Power-Dickschiff. Überall im Feld traten nach der Winterpause mehr oder weniger heftige Defekte auf. Scheinbar müssen die “Historischen” erst langsam wieder in Gang kommen – man kennt das von sich selbst.
Der Westfale Jürgen Noll (Gütersloh) beklagte zeitweise eine glatte Arbeitsverweigerung seines Anlassers am Volvo 112S. Dies konnte er aber ohne Zeitverluste mit sanften Hammerschlägen auf den Magnetschalter beheben, während der ansonsten sehr kräftig daher kommende Ford Escort RS2000 der Bonner Mannschaft Kirst/Schwolen unmittelbar vor dem Ziel der Wertungsprüfung 5 den Dienst aufkündigte und erst nach menschlicher Anschiebung wieder reaktiviert werden konnte. Anschließend war die Sollzeit aber im Eimer. Reichlich Sorgen und Probleme also im Feld. Auch die Top-Favoriten blieben davon nicht unberührt. Mit Platz 7 war der aktuelle Tabellenführer Björn Weiß (Neustadt/Han) nur deshalb zufrieden, weil die Vorjahressieger Köhler/Glöde (Laubach/Hessen) als ärgste Widersacher im Championat sogar nur auf Platz 10 landeten. Weiß behält vorläufig also die Führung, denn die anderen Teams der Spitzengruppe versanken noch weiter hinten im Klassement.