Fulda. Die Fastenpredigten im Hohen Dom zu Fulda werden im Jahr 2010 unter dem Motto „Der letzte Christ? – 800 Jahre Franziskus von Assisi“ jeweils sonntags im Kathedralamt um 9.30 Uhr von Pater Claudius Groß OFM vom Kloster Frauenberg gehalten. Eröffnet wird der Predigtzyklus am 2. Fastensonntag, 28. Februar, unter der Überschrift „Ich kenne Christus schon – Woraus Franziskus lebte“. „Eine ‚verrückte’ Geschichte – Franziskus und Franziskaner“ lautet das Thema der Fastenpredigt am 3. Fastensonntag, 7. März. Am 4. Fastensonntag, 14. März, predigt Pater Claudius über das Thema „Unser Kloster ist die Welt – Franziskanische Spiritualität heute“. Die Predigt am 5. Fastensonntag, 21. März, befaßt sich mit dem Thema „Brüder, laßt uns endlich anfangen! – Es gibt keine fertigen Christen“.
2009/2010 begehen die Franziskaner das 800jährige Bestehen ihrer Bruderschaft. Am Beginn steht Franziskus von Assisi mit seinem außerordentlichen Glaubensweg: bekehrt durch die Erfahrung des Göttlichen in der Begegnung mit Jesus Christus, offen in der Begegnung mit Menschen, mit denen er als Bruder das Leben teilt, sensibel für die Schöpfung, der er alle Ehrfurcht entgegenbringt. In Fulda waren Franziskaner seit 1237 bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts. 1620 kamen sie zurück und erhielten – nach wenigen Jahren an der Severikirche – 1623 den Frauenberg, „bis sich etwas Besseres findet“.
Seit 1894 Zentralkloster der Thüringischen Franziskanerprovinz von der heiligen Elisabeth, verliert der Frauenberg mit der Vereinigung der vier Franziskanerprovinzen in Deutschland 2010 das Provinzialat. Was bleibt, ist der Konvent mit dem Gästehaus als Geistliches Zentrum mit dem Versöhnungsdienst in der Beicht- und Gesprächspastoral. Die kleiner und älter gewordene Gemeinschaft erfährt sich als Bruderschaft im Geiste des heiligen Franziskus mit Stärken und Schwächen und will sich an einem seiner letzten Worte orientieren: „Brüder, laßt uns endlich anfangen!“ (bpf)