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Neuer Raum für altes Handwerk – Kreativraum für Kinder- und Erwachsenenkurse eingeweiht

100203_KreativraumFischbach. Für die in der ganzen Region beliebten Kinderschnitzkurse, die Holzbildhauermeisterin Kerstin Genschow aus Klings seit dem Jahr 2000 gibt, ist nun endlich eine dauerhafte räumliche Lösung gefunden worden. Ab sofort können sie im neuen Kreativraum der „Schule im Grünen“ in Fischbach durchgeführt werden. Schon seit langem arbeiten Kerstin Genschow und Horst Hößel von der „Schule im Grünen“ zusammen, denn beide Unternehmer sind Partnerbetrieb der Dachmarke Rhön. „Wenn wir in der Rhön etwas aufbauen und voranbringen wollen, dann geht das nur gemeinsam. Und genau das ist das Anliegen der Dachmarke Rhön“, sagen beide.

Den Kreativraum, der an seiner Eingangstür mit dem Logo der Dachmarke Rhön wirbt, hat Horst Hößel aus einer ehemaligen Verkaufsstelle umgebaut. Jetzt ist ein großer, freundlicher Raum entstanden, der ideale Bedingungen bietet, Kinder- und Erwachsenengruppen in Form von Kursen zu unterrichten. Denn die Schnitzkurse sollen nicht die einzigen sein, die hier stattfinden. „Wir denken an die Einbeziehung solcher alten Handwerke wie Tischlerei, Sattlerei, Keramik oder Korbflechten.

Es gibt noch einige Leute, die diese traditionellen Handwerke der Rhön beherrschen, und die wollen wir gerne dazu auffordern, mit uns in Kontakt zu treten“, hebt Horst Hößel hervor. In erster Linie soll es bei allen Kursen darum gehen, Kinder an das Rhöner Handwerk heranzuführen. „Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Angebot an unsere Übernachtungsbetriebe, bei schlechtem Wetter eine sinnvolle Betreuung von Kindern und Familien zu gewährleisten“, sagt Kerstin Genschow.

Die Ausstattung des Kreativraums konnte durch mehrere Privatspenden sichergestellt werden. Sechs Männer und Frauen aus Bad Liebenstein, Meimers, Fischbach, Klings und Kaltennordheim stellten teilweise über 100-jährige Schnitzbänke, einen Satz Schnitzmesser sowie eine Geldspende zur Verfügung. Auch der Rhönklub-Zweigverein Klings spendete Geld.

„Ohne diese Spenden hätten wir unsere Arbeit noch nicht aufnehmen können“, unterstreicht Kerstin Genschow. Die Einweihung des Kreativraums erfolgte im Beisein der Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön GmbH Barbara Vay, des Leiters der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön Karl-Friedrich Abe sowie der Bürgermeister Reiner Wagner (Fischbach) und Edo Artes (Klings).

„Die Dachmarke Rhön hat viele Gesichter. Kerstin Genschow und Horst Hößel gehören Sparten an, die auf den ersten Blick mit unseren Hauptmitgliedern aus den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und Gastronomie eher wenig zu tun haben. Aber sie ergänzen diese mit ihren Angeboten und Produkten hervorragend“, sagt Barbara Vay.

Das Vorhaben, Kurse verschiedenster Art für Kinder und Erwachsene anzubieten, sei nicht zuletzt auch eine Dienstleistung für den Tourismus und komme so der ganzen Region zugute. Begeistert zeigt sich Barbara Vay von den alten Schnitzbänken und der Bereitschaft der Sponsoren, diese für den Kreativraum zur Verfügung zu stellen. „Auf diese Weise wird die alte Rhöner Kultur, zu der das Handwerk untrennbar gehört, für die Kinder am besten erlebbar“, meint sie.

„Wenn man etwas Neues beginnen will, braucht man Freude im Herzen sowie die Überzeugung und den Willen, es zu schaffen. Nur in dieser Kombination kann der Funke auf die Kinder überspringen“, würdigt Karl-Friedrich Abe das Engagement von Kerstin Genschow und Horst Hößel. Das Biosphärenreservat Rhön, ergänzt er, lebe nicht von den Beschäftigten in der Verwaltungsstelle. „Um die Idee des Biosphärenreservats Rhön umzusetzen, brauchen wir die Initiative der Leute vor Ort.“

Foto: Carsten Kallenbach

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