Kino. Er gilt als der “Mount Everest” der Langstreckenschwimmer: Die 33 Kilometer des Ärmelkanals zwischen Calais und Dover sind selbst für austrainierte Profis nur mit Begleitboot und viel Glück zu meistern. Aber davon lässt sich der 17-Jährige Bilal nicht abschrecken. Der junge Kurde hat sich nun mal in den Kopf gesetzt, nach England zu fliehen. Nichts kann ihn aufhalten, auch nicht die zehn Stunden in zehn Grad kaltem Wasser oder die 500 Schiffe, die hier jeden Tag unterwegs sind.
Bilal (Firat Ayverdi) ist nicht der einzige, der in Calais festhängt, wo die Behörden die Flüchtlinge und ihre humanitären Helfer mit allen legalen und halblegalen Mitteln schikanieren. Weil der Fluchtversuch als blinder Lkw-Passagier scheitert, sieht der junge Mann nur noch einen Weg. Er nimmt Trainingsstunden bei Simon (Vincent Lindon), dem örtlichen Schwimmlehrer. Der steht den Schicksalen der hier Gestrandeten eher gleichgültig gegenüber. Aber vielleicht könnte er mit einer menschenfreundlichen Aktion seine Frau zurückgewinnen. Die hat bei ihrem Engagement für die Flüchtlingshilfe einen Neuen lieben gelernt, der weniger soziale Ignoranz an den Tag legt als Simon.
Kinostart: 04.02.2010