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„Jolinchen“ zu Gast bei der Kelterei ELM: Wie kommt der Apfel vom Baum ins Glas?

100120_Elm3Flieden / Rhön. „Wie kommt der Apfel wohl vom Baum ins Glas?“, diese Frage mögen sich schon manche Kinder – und vielleicht auch Erwachsene – gestellt haben. Ein Glas Apfelsaft ist schließlich immer eine leckere und gesunde Erfrischung. Das AOK-Maskottchen „Jolinchen“ besuchte die traditionsreiche Kelterei ELM in Flieden, um dieser Frage auf den Grund zu gehen – und gibt auf einer Doppelseite in der Januarausgabe des AOK-Jugendmagazins „Jojo“ die Antworten.

Die Fliedener müssen es wissen, schließlich feierte die Kelterei, die einen Großteil der Rhöner Apfelernte verarbeitet, im vorvergangenen Jahr bereits ihr 50-jähriges Bestehen. Doch zunächst führte Jolinchens Weg in die Rhön: Dort nämlich sammelt die Rhöner Apfelinitiative (RAI) an zahlreichen Apfelannahmestellen die Rhöner Paradiesfrucht ein. „Mehr als 400 alte Apfelsorten sind in der bayrischen, hessischen und thüringischen Rhön noch zu finden. Das macht unseren Rhöner Apfelsaft so gesund und lecker“, klärte Maike Pfannmüller, Geschäftsführerin der RAI, das AOK-Maskottchen auf. Zudem sei ein Großteil der Rhöner Apfelbäume auch bio-zertifiziert.

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2009 sei jedoch – nach einer Rekordernte im Vorjahr – kein besonders gutes Apfeljahr gewesen: „Die Bäume tragen in der Regel nur alle zwei Jahre“, lernt Jolinchen bei einem Besuch in der Rhöner Schaukelterei. Lediglich frühe Sorten, wie James Grieve, Jakob Fischer und Gravensteiner waren 2009 ertragreich, während für die späten Sorten wie Boskoop und Rheinischer Bohnapfel teilweise totale Ernteausfälle eingefahren wurden.

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Doch wie kommt der Apfel denn nun ins Glas? Von den Annahmestellen der RAI werden die Äpfel zur Kelterei ELM nach Flieden transportiert. Dort werden sie gewogen, gewaschen und dann in einer Apfelmühle zu einem groben Mus verarbeitet. Ab diesem Moment sieht man auch erstmal nicht mehr, was mit dem Apfel weiter passiert, denn nun wandert er durch ein „geschlossenes System“. „Wir pressen den Saft nicht mehr aus, sondern ‚schleudern’ ihn quasi heraus. In einem Dekanter, einer Art Zentrifuge, werden so aus bis zu zehn Tonnen Äpfeln pro Stunde Saft“, erläutert Maike Pfannmüller, die als diplomierte Oekotrophologin hier in der Kelterei das Qualitätsmanagement verantwortet. Das finde aus Qualitätsgründen eben in jenem geschlossenen System statt, um Luft aus dem Produktionsprozess auszuschließen. Diese würde den Saft dunkel werden lassen – er würde oxidieren.

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Nach dem „Schleudern“ wird der Saft für wenige Sekunden erhitzt, um eine Gärung zu verhindern. Danach wandert er weiter zur nächsten Maschine, die ihn in Flaschen füllt und schließlich in Kisten packt. Was übrig bleibt ist also auf der einen Seite der leckere Saft für zuhause, und auf der anderen Seite so genannter „Apfeltrester“. So nennt man die Reste des Apfelmus´, aus dem der Saft „herausgeschleudert“ wurde. Auch für diesen gibt es wieder eine Verwendung: Die Bauern aus der Rhön holen den Apfeltrester bei der Kelterei ELM ab, als Winterfutter für das Rhöner Vieh. Alles ein regionaler Kreislauf eben.

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