Fulda. Ein Erdbeben der Stärke 7.0 und mehrere Nachbeben hatten am 12. Januar den karibischen Inselstaat Haiti, eines der ärmsten Staaten der Erde, erschüttert. Vor allem die Hauptstadt Port-au-Prince mit rund zwei Millionen Einwohnern ist betroffen. Tausende Häuser und Hütten brachen zusammen, Hospitäler, Schulen und Universitätsgebäude wurden zerstört. Unzählige Verletzte warten derzeit auf medizinische Hilfe, tausende Menschen werden noch unter den Trümmern vermutet. Die Zahl der Toten könnte im schlimmsten Fall in weit über 100.000 betragen.
Das Erdbeben habe Haiti besonders hart getroffen, da es in keinerlei Weise auf die Katastrophe vorbereitet war, so Caritas-Präsident Dr. Peter Neher und Dr. Oliver Müller, Leiter Caritas international, in ihrer ersten Einschätzung. Eigene Hilfskräfte fehlten dem Land, ebenso Bergungsgeräte und Medikamente. Auch Trinkwasser und Lebensmittel gingen bereits zur Neige. Haiti, so das Resümee der deutschen Caritas-Vertreter, sei dringend auf Hilfe von Außen angewiesen.
Auch ohne das Erdbeben war die Lage auf Haiti schon dramatisch: Diktaturen, Militärrevolten und immer wiederkehrende Naturkatastrophen haben das Land in den Abgrund getrieben. 80 Prozent der Bevölkerung müssen mit weniger als zwei US-Dollar pro Tag auskommen. Jedes zweite Kind leidet an Unterernährung und die Säuglingssterblichkeit ist mit 6,2 Prozent erschreckend hoch. Die starke Inflation und die weltweit ansteigenden Preise für Grundnahrungsmittel führten bereits im Jahr 2008 zu Hungerrevolten: Seit langem ist Haiti auf Nahrungsmittelhilfen aus dem Ausland angewiesen.
Nach dem Erdbeben werden dringend Wasser, Nahrung, Hygieneartikel und Medikamente benötigt. Auch Koch- und Essgeschirr, Plastikplanen und Zelte sind notwendig, damit die Betroffenen provisorische Unterkünfte errichten können. Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, stellte als Soforthilfe bereits 100.000 Euro zur Verfügung. Mitarbeitende der Caritas Haiti sind vor Ort und helfen, wo immer sie können. Ein internationales Team aus Caritas-Mitarbeitenden ist unterwegs in die Krisenregion. Die Hilfeleistung wird zudem aber auch später noch notwendig sein, um die Menschen beim Wiederaufbau zu unterstützen – wenn die Fernsehkameras längst nicht mehr auf den Inselstaat gerichtet sind. „Weitere Spenden werden für Haiti daher dringend benötigt“, appelliert auch Fuldas Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch an die Öffentlichkeit: „Bitte helfen Sie der Caritas zu helfen!“
Spenden für die Erdbebenopfer sind unter dem Stichwort „Haiti“ möglich auf das Spendenkonto der Fuldaer Caritas Nr. 220 bei der Sparkasse Fulda, BLZ 530 501 80. Auch Online-Spenden ist möglich: einfach www.caritas-fulda.de eingeben.