Fulda. Wer hätte das vor einigen Jahren gedacht? Dass sich mittlerweile die internetaffine Jugend massenhaft in so genannten Sozialen Netzwerken „outet“ ist bekannt. Dass sich aber für ein so abstraktes und barockes Gebilde wie eine Stadt, zugegeben eine lebendige Stadt, eine eigene Fan-Gemeinde bildet ist ungewöhnlich. Fulda ist dieses Kunststück gelungen. Es war die Idee des Fuldaers Helge Mühr auf Facebook eine „Fulda-Gruppe“ einzurichten.
Gemeinsame Interessen, Erlebnisse und Fragen rund um die Stadt austauschen, stand hinter dem Vorhaben des Diplom-Informatikers. Überrascht hat ihn aber, nachdem im Januar die Marke von 1000 Mitgliedern für Fulda geknackt wurde, deren Zusammensetzung. Neben den ohnehin in sozialen Internetzwerken tätigen Menschen aus der Region sind es in der Mehrzahl ehemalige Angehörige der US-Streitkräfte und deren Familien, die sich so einen virtuellen Strohhalm nach Osthessen halten. Für Mühr ist dies ein Beleg dafür, dass sich Menschen gerne austauschen, in Dialog treten und ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln, auch wenn sie nicht physisch vor Ort sein können.
Gerade für eine Stadt wie Fulda sind solche Community-Plattformen daher geeignet, etwas zur Profilierung als Kongressstadt und Touristenregion zu tun und als Kundenbindungsinstrument zu nutzen. Gleiches gilt für die Beziehungen zu unseren Partnerstädten, so Mühr. Fulda hat hier, mit dieser großen Anzahl von Mitgliedern, ein Alleinstellungsmerkmal für ein Oberzentrum. “Wir spielen hier in einer Liga mit touristisch beliebten und auch bei Amerikanern gern besuchten Städten wie Heidelberg und Regensburg”, sagt Mühr.