Fulda. Wenn –wie im Moment- die Kälte Deutschland fest im Griff hat, kommt es immer wieder einmal vor, dass selbst modernste Technik versagt. Flüge fallen aus, Signale und Weichen gehen auf Störung und im Extremfall bleiben sogar Züge im Kanaltunnel stehen. Dennoch: Mag es draußen auch zweistellig unter Null sein, Trinkwasser in der Region fließt wie gewohnt zuverlässig, und wo mit Erdgas geheizt wird, ist es behaglich warm. „Diese Sicherheit ist deshalb möglich, weil unsere Versorgungsinfrastruktur auf einem hohen Stand ist“ kommentiert Dipl.-Ing. Norbert Krimmel, Technischer Leiter der Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH (GmbH).
Zusammen mit der Gas- und Wasserversorgung Osthessen GmbH versorgt das Unternehmen rund 30.000 Haushalte sowie zahlreiche Gewerbe- und Industriekunden mit Erdgas sowie etwa 80.000 Menschen mit Trinkwasser. Bei jedem Wetter. Die GWV-Erdgasrohre aus Stahl oder Kunststoff (PE) liegen frostsicher 80 Zentimeter unter der Erde. Ohnehin kann Erdgas nicht gefrieren. Auch die oberirdischen Druckregelstationen sind nicht frostgefährdet, denn sie können bei Bedarf beheizt werden. Der Versorgungstechnik kann also selbst der kälteste Winter nichts anhaben.
Der Energieträger Erdgas steht auch in jeder benötigten Menge zur Verfügung. „Gerade in besonders kalten Wintern bewährt sich das deutsche System der vorausschauenden Bevorratung in großen unterirdischen Lagerstätten“ erläutert Krimmel. „In diesen Kavernen, zumeist ehemaligen Salzstöcken, ist der deutsche Bedarf für drei Monate bevorratet.
Wenn an kalten Tagen in Deutschland mehr verbraucht wird, als über die Pipeline-Verbindungen von den Erzeugerländern zu uns nachströmt, wird die Differenz aus den Vorräten entnommen. Das hat sich bewährt. Bei GWV sind wir zudem in einer besonders glücklichen Lage, denn die große Kaverne in Reckrod bei Eiterfeld ist nur wenige KiIometer von uns entfernt. So haben wir immer vollen Druck auf der Leitung.
Auch die Trinkwasserleitungen im Gebiet der Stadt Fulda, Eichenzell und Ebersburg sind trotz der extremen Kälte, die im Moment besonders nachts deutlich unter -10° Celsius fällt, nicht gefährdet. Norbert Krimmel: “Entsprechend den strengen Regeln des Deutschen Verbandes der Gas- und Wasserwirtschaft (DVGW) sind unsere Wasserleitungen tief unter der Erde in der sogenannten frostsicheren Zone verlegt.
In Fulda liegen die Leitungen etwa 1,30 m tief, in der Rhön verlaufen sie in etwa 1,50 m Tiefe. So können ihnen in der Regel weder Kälte noch Erschütterungen etwas anhaben. Ohnehin ist das Wasser, das konstant mit ca. 10 °C aus den Brunnen gefördert wird, ja ständig in Fluss.“
Wo noch alte Graugussrohre liegen, kann es theoretisch passieren, dass durch Erdbewegungen, etwa in der Einfrier- oder Auftauphase des Bodens, Schäden entstehen. Hierfür hat GWV einen ständigen Bereitschaftsdienst, der auch bei Frost Leitungen repariert. Im Normalfall hat die Außentemperatur keinerlei Einfluss auf die Sicherheit der GWV-Systeme.
Dies alles, so Krimmel, komme jedoch nicht von ungefähr, sondern sei das Ergebnis kontinuierlicher Investitionen in das GWV-Rohrleitungsnetz, jährlich in Millionenhöhe. GWV empfiehlt ihren Kunden, einige Hinweise zu beachten und auch zu Hause Vorsorge gegen die Kälte zu treffen.
So können offen stehende Kellerfenster zum Einfrieren von Wasserleitungen und Wasserzählern führen. Vor allem Bauwasseranschlüsse und ungeschützte Armaturen sollten mit Isoliermaterial oder Textilien geschützt werden. Sollte die Erdgasheizung streiken, hilft der GWV-Kundendienst schnell und unkompliziert weiter. Kunden erreichten ihn unter 0661 299-152 oder 299-153.