Fulda. Der amerikanischen Pneu-Gigant GOODYEAR DUNLOP setzt in Fulda auf „Ultra High Performance“. Reifen, die höchsten Ansprüchen hinsichtlich Qualität und Leistungsfähigkeit genügen. Viele namhafte Automobilhersteller rüsten ihre Fahrzeuge mit Hochleistungsreifen aus. In der Erstausstattung kommen hier vor allem die Premiummarken GOODYEAR und DUNLOP zum Einsatz, während die Marke Fulda ausschließlich für den Reifenersatzmarkt – das Geschäft mit Reifenfachhandelskunden – produziert wird. „Wir rüsten vor allem Fahrzeuge im mittleren und gehobenen Segment aus“, erläuterte Produktionsleiter Peter Day bei einem Besuch von Oberbürgermeister Gerhard Möller im Werk Fulda.
Meilenstein
Von der Abwrackprämie, von der in erster Linie Hersteller von Kleinfahrzeugen profitiert haben, habe der hiesige Standort wenig gespürt. 7 bis 7,5 Millionen Reifen verlassen jährlich die Produktionshallen in unmittelbarer Nähe des ICE Bahnhofs. 1.370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 15 Ländern sind laut Personalleiter Jürgen Rother in „Schichten rund um die Uhr“ im Einsatz. Möller nutzte die Gelegenheit seines Besuchs, um sich über „Veränderungen und Perspektivisches zu informieren“, aber auch um Kontakt zur hiesigen Firmenspitze zu halten.
Erfreuliche Botschaft Days für Fuldas Wirtschaftsdezernenten: Trotz Wirtschaftskrise geht es am heimischen Standort kräftig weiter. Als „Meilenstein“ für das Werk bezeichnete Produktionsleiter Day die Beschaffung einer neuen Maschine, eines Kneters, einer Mischmaschine für Gummimischungen. Rohstoffe wie Kautschuk, Silica, Ruß und Schwefel werden im Kneter unter Druck und großer Hitzeentwicklung vermengt.
Der aus der Nähe von Phillipsburg, einem weiteren GOODYEAR-Standort, stammende Ingenieur steht seit Februar 2008 an der Spitze der Fuldaer Produktionsstätte. Seinen Umzug in die Domstadt hat er nicht bereut, „denn jeder Wechsel befruchtet, weil er Ideen mitbringt.“
USA Export braucht neuen Schwung
Das Werk Fulda zeichne sich durch seine Flexibilität aus und sei weltweit Spitze. Textilien für die Reifenproduktion stammen beispielsweise aus Luxemburg. Generell sei spürbar, dass „alles immer europäischer wird.“ Das bedeutet auch, dass längst nicht mehr alle Pneus, auf denen Fulda steht, aus Fulda kommen. Nur noch 17 Prozent der Marke „Fulda Reifen“ stammen aus den Hallen an der Künzeller Straße. Insgesamt an sechs Standorten bundesweit stellt GOODYEAR DUNLOP Reifen her.
Nur noch in den USA gibt es eine vergleichbare Konzentration. Das Fuldaer Werk ist die größte der deutschen GOODYEARÂ DUNLOP Produktionsstätten, wie Day berichtete. Für die Zukunft hofft er, dass der Export in die USA „wieder anläuft“ und neuen Schwung erhält. Möller betonte, wie wichtig „face to face“ Gespräche seien, um Unternehmensentwicklungen ab- und einschätzen zu können. Sollte es Themen geben, wo die Stadt behilflich sein könne, „begleiten und unterstützen wir gerne.“ (mb)