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Dienstzeitverkürzung im Zivildienst: Deutsche Caritas bezieht Position

Freiburg/Fulda. Die von der Bundesregierung beschlossene  Verkürzung der Dauer von Wehrdienst und Zivildienst von neun auf sechs Monaten wird nach Einschätzung des Deutschen Caritasverbandes (DCV) das Profil des Zivildienstes nachhaltig verändern. Dies besagt ein Mitte Dezember verabschiedetes Eckpunktepapier des DCV. Die Beschäftigungsstellen für Zivildienstleistende in den Caritas-Einrichtungen, so auch zum Beispiel in den Einrichtungen der Caritas im Bistum Fulda, stehen demnach vor erheblichen Herausforderungen, wenn der um drei Monate verkürzte Zivildienst von den betroffenen jungen Männern wie auch von den Einsatzstellen weiterhin noch als bereichernd und sinnvoll empfunden werden soll.

Konkret sieht die Caritas die Gefahr, dass bei einer solch kurzen Dienstzeit  anspruchsvolle Tätigkeiten beim Einsatz abnehmen, denn der Aufwand an Einarbeitung und Begleitung der Zivildienstleistenden bleibt ungeachtet ihrer Dienstzeit gleich hoch. Um eine unverhältmäßig starke Belastung der Dienststellen beim Einsatz von Zivildienstleistenden zu vermeiden, schlägt der Deutsche Caritasverband daher u. a. vor, dass der Bund bei Tätigkeiten im unmittelbaren Dienst am Menschen den Wohlfahrtsverbänden zukünftig alle Aufwendungen für den Sold sowie für die Ausbildung der Zivis erstattet. Nach der jetzigen Regelung übernimmt der Bund 70 Prozent solcher Kosten.

Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch schließt sich den Forderungen des Deutschen Caritasverbandes uneingeschränkt an. „Wir setzen in der Behindertenhilfe gerne Ziviildienstleistende ein, und die jungen Männer übernehmen gut und gerne diese Aufgaben. Für viele von ihnen ist es eine für das weitere Leben prägende Erfahrung, mit behinderten Menschen in Kontakt zu treten und mit ihnen zu arbeiten und zu leben. Der Zivildienst ist somit eine echte Lebensschule. Es wäre schön, wenn auch zukünftig junge Leute diese Erfahrung im Rahmen des Zivildienstes machen können!“

Der Deutsche Caritasverband erklärt in seinem Eckpunktepapier abschließend, dass er weiterhin konstruktiv zur Durchführung des Zivildienstes beitragen wird, wenn dies denn sinnvoll für die Beteiligten sei. Für den Caritasverband im Bistum Fulda, so Markus Juch, gelte diese Prämisse genauso: „Soll der Zivildienst auch innerhalb nur eines halben Jahres seinen ausdrücklich gewünschten Lernzeitcharakter behalten, dann müssen die Rahmenbedingungen daraufhin optimiert und für alle Beteiligten fruchtbar gestaltet sein!“ (cif)

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