Gersfeld. Die Rhönbahn Fulda – Gersfeld (KBS 616, RMV – Linie 52) ist die wichtigste Schienenverbindung ins Biosphärenreservat Rhön. Nun hat die Hessische Landesbahn den Zuschlag für die Verkehrsleistung auf dieser Strecke ab Dezember 2011 bekommen. Der Fahrgastverband Pro Bahn e. V. in Osthessen hofft, dass sich dadurch einige Verbesserungen auf der Strecke ergeben werden insbesondere Fahrzeitverkürzungen, besserer Service und mehr Zugverbindungen. Neues Zugmaterial wird hier auf jeden Fall zum Einsatz kommen.
Nach Auffassung des gemeinnützigen Verbandes, der die Strecke seit nunmehr 13 Jahren betreut, darf man solche Ausschreibungen nicht nur nach dem Motto „der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag“ durchführen, sondern nach dessen Leistungsangebot und dessen Service gegenüber dem Fahrgast. Pro Bahn hofft, dass dies hier ausreichend seitens des RMV´s und des Landkreises Fulda geprüft wurde. Vertragslaufzeiten von 10 und mehr Jahren lehnt der Fahrgastverband ebenfalls ab.
Der Fahrgastverband fordert vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und den neuen Betreiber Hessische Landesbahn, ein ausreichendes Platzangebot für Fahrgäste bereit zu stellen, dies gilt insbesondere für den täglichen Schülerverkehr (bis zu 400 Schüler) und den normalen Zugbetrieb. Wichtig wäre zudem eine Verkürzung der Fahrzeiten. Außerdem sollte sinnvoller weise in den Zügen nach Gersfeld auf den Busanschluss der Fränkischen Kollegen nach Bischofsheim und Bad Neustadt hingewiesen werden.
Zudem müssen die 12 Zugverbindungen (an Samstagen und Sonntagen), die zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 trotz des massiven Widerstandes in der Bevölkerung und seitens des Fahrgastverbandes ersatzlos gestrichen wurden, wieder aufgenommen werden. Seither fahren an Samstagen die Züge nur noch im 2 – Stunden – Takt (vorher im Stundentakt) und Sonntags entfiel das erste Zugpaar. „Die Rhönbahn wird sehr gut genutzt. Ein Samstäglicher Stundentakt ist unverzichtbar !“ so Thomas Bayer, Stell. Landesvorsitzender von Pro Bahn e. V. in Hessen.
Das Radaufkommen auf der Bahnstrecke ist in der Saison zwischen 1. Mai und 3. Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen immens hoch. Deshalb muss ein durchdachtes Fahrradbeförderungskonzept für die Rhönbahn entwickelt werden. Dazu böte sich ein leerer Triebwagen (ohne Sitze) an, in dem dann 60 – 80 Fahrräder Platz finden könnten.
Hintergrund: Seit der Modernisierung der Strecke ereignen sich alljährlich chaotische Zustände beim Fahrradtransport auf der Rhönbahn, weil die jetzigen Triebwagen der Bauart VT 628 lediglich 16 Rädern pro Triebwagen Platz bieten. Oftmals stehen am Fuldaer Bahnhof sonntags aber 50 – 70 Leute mit Fahrrädern. „In Hinblick auf zufriedene Fahrgäste muss der RMV auf dieses Problem seinen besonderen Augenmerk legen.“ so Thomas Bayer. (tb)