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Europäisches Parlament beschließt Projekt gegen Armut – 150 Millionen Euro für Mikrokredite gefordert

Straßburg / Kassel „Wir haben ein wichtiges Projekt für von Arbeitslosigkeit betroffene Menschen auf den Weg gebracht“, begrüßte die SPD-Europaabgeordnete Barbara Weiler das eindeutige Votum des Europäischen Parlaments zur Vergabe von Mikrokrediten. Die Abgeordneten stimmten gestern dafür, mit kleinen Darlehen ein neues Instrument im Kampf gegen Arbeitslosigkeit einzurichten.

Die Kredite sollen Betroffenen, die von den Banken für ihre Geschäftsidee kein Geld erhalten, dabei unterstützen, wieder in den Arbeitsmarkt zurückzufinden. „Es freut mich, dass dieses von den Sozialdemokraten angestoßene Projekt die Zustimmung im Parlament gefunden hat“, so die nord- und osthessische Sozialpolitikerin. „Die Erfahrungen in Entwicklungsländern zeigen, dass Mikrokredite ein probates Mittel sind, um Menschen aus der Armut zu helfen.“

Mit Kritik bedachte die Abgeordnete den Vorschlag der Europäischen Kommission, 100 Millionen Euro für die Kredite aus dem bereits bestehenden PROGRESS-Programm für Beschäftigung und soziale Solidarität zu finanzieren. „Wir dürfen eine Maßnahme zur Bekämpfung der Armut nicht durch eine weitere schwächen“, betonte Barbara Weiler. Daher müsse der Ministerrat nun schnell Vorschläge unterbreiten, wie die Mikrokredite finanziert werden sollen.

Hintergrund:

Die Mikrokredite sollen an Personen ausgegeben werden, die Kleinstunternehmen gründen oder ausbauen wollen. Kleinstunternehmen sind Firmen, die weniger als zehn Mitarbeiter beschäftigen oder weniger als zwei Millionen Euro pro Jahr umsetzen. Das Projekt soll am 1. Januar 2010 starten und für vier Jahre angeboten werden.

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