Fulda (mb). Vor wenigen Tagen war Jogger Christoph Gerk früh abends von Jugendlichen in der Fulda-Aue verprügelt worden. „Wir bedauern es außerordentlich, dass er Opfer geworden ist“, betont Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller. Das mache betroffen und sorgt dafür, „mit geschärftem Auge zu schauen, wie es um die Sicherheit in Fulda bestellt ist“, sagte Möller auf einer Pressekonferenz im Stadtschloss mit Bezug zum aktuellen Fall. Ist Fulda etwa unsicher? „Nein“, bekräftigt Michael Tegethoff, Leiter der Fuldaer Polizeistation. “In Fulda ist und bleibt die Sicherheit gewahrt.“
Zwar liegen für das laufende Jahr noch keine verwendbaren Zahlen vor. Dennoch zeichnete Tegethoff einen Trend auf, wonach bis 2008 „keine signifikante“ Aufwärtsentwicklung der Straftaten zu verzeichnen gewesen sei. „Auch 2009 werden wir wohl keine signifikante Steigerung haben.“ Bei den Diebstählen sind sogar Rückgänge zu erwarten. Bei so genannten „Rohheitsdelikten“ rechnet die Polizei allerdings mit einem Anstieg, konkret bei Körperverletzungen. Das, so Tegethoff, sei „aber ein allgemeiner Trend.“ Die Gewaltbereitschaft nehme in Verbindung mit erhöhtem Alkoholkonsum leider zu. Dennoch lässt der Leiter der Polizeistation keinen Zweifel daran: „Fulda ist eine sichere Stadt.“
Kein Kriminalitätsschwerpunkt
Doch was passiert in der Fulda-Aue? Tegethoff rückt das Bild gerade, dass dieser städtische Bereich ein Kriminalitätsschwerpunkt sei. Vielmehr ist er aus Polizeisicht ein sozialer Brennpunkt. „Zusammen mit der Stadt sind wir deshalb am Ball, um Präsenz zu zeigen.“ Circa 20 Sonderkontrollen als so genannte „brennpunktorientierte Maßnahmen“ im Monat nimmt daher die Polizei neben ihrer Beteiligung an den Konzeptstreifen vor. Alleine 73 solcher Konzeptstreifen mit je einem Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes sowie einem Beamten der staatlichen Wachpolizei sind im laufenden Jahr durch die Fulda-Aue samt ehemaligem LGS-Gelände patrolliert, 48 am Aschenberg sowie 53 Streifen am „Weimaerer Platz“, wie Fuldas Rechts- und Ordnungsdezernent Dr. Wolfgang Dippel erläutert. Zählt man die Zahlen aller Einsatzorte zusammen, sind es 579 Streifen mit 1158 Einsatzstunden.
Ermittlungen laufen
Zum konkreten Fall sagt der Leiter der Polizeistation Fulda: Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Jugendlichen, die Gerk überfallen haben, liefen derzeit auf Hochtouren. Doch mehr als die Personenbeschreibung liegt der Polizei momentan nicht vor.