Eichenzell-Kerzell. Die Gemeinde Eichenzell befindet sich bei der Verwirklichung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für unter dreijährige Kinder ab dem Jahr 2013 auf einem guten Weg. Anlässlich der Übergabe eines Bewilligungsbescheids über 150.000 Euro für die Erweiterung des Kindergartens im Ortsteil Kerzell durch Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld bezifferte Bürgermeister Dieter Kolb die nach Fertigstellung der Baumaßnahme zur Verfügung stehenden Betreuungsplätze im gesamten Gemeindegebiet auf 80 bei rund 100 Kindern, die jährlich in Eichenzell geboren würden.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Erster Kreisbeigeordneter Dr. Wingenfeld beglückwünschte die Gemeinde Eichenzell zu ihrem familienfreundlichen Angebot. „Dass Sie weniger Nachwuchssorgen als andere Gemeinden haben, ist keine Selbstverständlichkeit und ein Zeichen, dass Eichenzell lebt“, sagte der Jugend- und Familiendezernent des Landkreises bei der Scheckübergabe, die in den „nachgeholten“ ersten Spatenstich eingebunden war. Eine ausreichende Zahl von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige schaffe die Voraussetzungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und erleichtere die Entscheidung zu Kindern.
Der Vize-Landrat wies darauf hin, dass erstmals mit Mittel aus dem Bundesprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ der Anbau einer Krippengruppe an einen bestehenden Kindergarten, der noch dazu in einem denkmalgeschützten Gebäude untergebracht sei, gefördert werde. In dem Anbau sollen unter anderem ein Mehrzweckraum, ein Schlafraum, ein Büro für die Leiterin, eine Küche und neue Toiletten entstehen. Im Anschluss ist die Renovierung des Altbaus vorgesehen, bei dem es sich um die ehemalige Dorfschule handelt. In den dortigen sehr beengten Räumlichkeiten befindet sich bislang der Kindergarten.
Nach Angaben von Bürgermeister Kolb wird es künftig in Kerzell zwei Kindergartengruppen geben, eine Gruppe für zwanzig Kinder im Alter ab drei Jahren und eine Krippengruppe für zehn Kinder. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme bezifferte Kolb auf 590.000 Euro. Davon entfielen 350.000 Euro auf den Neubau, 110.000 Euro auf den Umbau des bestehenden Gebäudes und 111.000 Euro auf die energetische Sanierung. Neben den 150.000 Euro aus dem Bundesprogramm kämen weitere Fördermittel aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Landes Hessen. 200.000 Euro müsse die Gemeinde aufbringen.