Fulda. Die Hausmüllgebühren im Landkreis Fulda werden gesenkt. Mit Beginn des kommenden Jahres bezahlen die Bürger rund elf Prozent weniger. Dies hat heute die Verbandsversammlung des Abfallzweckverbandes, der außer der Stadt Fulda alle Städte und Gemeinden des Landkreises Fulda angehören, beschlossen. Die Mitglieder der Verbandsversammlung folgten einer entsprechenden Empfehlung des Zweckverbandsvorstands. „In einer Zeit steigender Gebühren und Abgaben setzen wir ein klares Zeichen, dass finanzielle Spielräume zur Entlastung der Bürger genutzt werden“, unterstrich Verbandsvorsteher und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld.
In den letzten Jahren haben sich die finanziellen Rahmenbedingungen in der Abfallwirtschaft sehr wechselhaft entwickelt. Das seit 1. Juni 2005 geltende Ablagerungsverbot für unbehandelte Abfälle führte mangels geeigneter Verwertungskapazitäten zunächst zu einem drastischen Anstieg der Entsorgungspreise. In der Folge musste auch der Landkreis Fulda die Entsorgungsgebühren stufenweise anheben. Zur Finanzierung seiner Mehraufwendungen war der Abfallzweckverband seinerseits gezwungen, die von den Bürgern erhobenen Hausmüllgebühren in zwei Stufen zu erhöhen. Wegen der vorhandenen Rücklagen wurden die Gebühren aber nicht kostendeckend festgesetzt.
Nachdem zwischenzeitlich bundesweit zusätzliche Entsorgungskapazitäten entstanden sind, hat sich die Preissituation auf dem Entsorgungsmarkt wieder entspannt. So konnte auch der Landkreis Fulda bei einer europaweiten Neuausschreibung der Entsorgungsleistungen wesentlich günstigere Konditionen erreichen, so dass es möglich wurde, die Entsorgungsgebühren für Hausmüll und Gewerbemüll zum 1. Juni 2009 zu reduzieren. Nachdem in Folge der Neuvergabe nunmehr auch Klarheit über die Entwicklung der Kosten für die Abfallsammlung besteht, können die Einsparungen an die Bürger weitergegeben werden.
Stabile Gebühren auf niedrigen Niveau
Der Spielraum für eine Senkung der Hausmüllgebühren ist durch die Einsparungen bei den Entsorgungsaufwendungen für Haus- und Sperrmüll gegeben. Die jetzt beschlossene Gebührensenkung um rund elf Prozent führt zu Mindereinnahmen beim Abfallzweckverband von jährlich über 1,1 Millionen Euro. Insgesamt verbleiben jährliche Fehlbeträge von 200.000 Euro bis 300.000 Euro. Angesichts der Entlastungswirkung beim Bürger gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage erscheint die Finanzierung der Fehlbeträge durch die in den vergangenen Jahren angesammelten Rücklagen vertretbar.
Je nach Haushaltsgröße, Gefäßgröße und Abfuhrrhythmus müssen künftig zwischen 9,60 Euro und 25,20 Euro jährlich weniger an Hausmüllgebühren bezahlt werden. Obwohl es sich hierbei um überschaubare Summen handelt, ist dem Ersten Kreisbeigeordneten und Abfalldezernenten des Landkreises das damit verbundene Signal wichtig. „Wir geben Einsparungen weiter und schonen den Geldbeutel der Bürger durch stabile Gebühren auf niedrigem Niveau.“ Nach den zum 1. Januar 2010 in Kraft tretenden neuen Gebührensätzen für Hausmüll gelte einmal mehr: „Altfallentsorgung im Landkreis Fulda ist kostengünstig, ökologisch verantwortungsbewusst und langfristig sicher.“