Fulda. Auf den ersten Blick kaum zu glauben, aber im November sinkt die Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda gegenüber dem Oktober um 217 auf 5.627 Personen. Damit war der Rückgang viermal so hoch wie im vergangenen Jahr von Oktober auf November (-45 auf 5.301). Die hessenweit niedrigste Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,1 Prozent (Vormonat: 5,3 Prozent). Zugleich ist der Abstand zum Vorjahresmonat erneut gesunken. Im Vergleich zum November 2008 ist die Arbeitslosigkeit aktuell nur noch um 6,1 Prozent höher, im Oktober betrug der Abstand noch 9,3 Prozent.
Die Gründe für die überraschend gute Entwicklung sind einer der wärmsten November der letzten Jahrzehnte. Witterungsbedingte Entlassungen in den Bau- und Außenberufen blieben aus sowie die große Bedeutung des Kurzarbeitergeldes für die Beschäftigungssicherung. Auch wenn der Arbeitsagentur noch keine Daten über die tatsächliche Inanspruchnahme im November vorliegen, ist die hohe Zahl der Anzeigen über Kurzarbeit – 282 Betriebe für 8.371 Arbeitnehmer – ein klarer Indikator.
„Zudem registrieren wir, dass bei verschiedenen Betrieben die Auftragslage spürbar angezogen hat. Wir sind von den Werten der Aufschwungphase noch etwas entfernt, aber die leichte Belebung ist erfreulich“, stellt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fulda, fest. “Darüber hinaus steuern viele Unternehmen auf Sicht, denn die Laufzeiten der Aufträge sind nicht sehr lang.“
Positiv fällt auf, dass die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren unter 25 Jahren sowohl bei der Arbeitsagentur als auch beim Amt für Arbeit und Soziales gegenüber dem Oktober gesunken ist. Besondere Schwierigkeiten bei der Integration in Arbeit gibt es bei den arbeitslosen Menschen über 50. Mit 1.706 älteren arbeitslosen Personen liegt die Zahl um 212 (14,2 Prozent) über dem November 2008. Auffällig ist auch der überproportionale Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Schwerbehinderten. Derzeit sind 656 schwerbehinderte Menschen als Arbeitslose registriert, was einem Anstieg binnen der letzten zwölf Monate um 129 (24,5 Prozent) entspricht.
Die Zahl der gemeldeten Stellen (267) – hier liegen lediglich die Daten für die Arbeitsagentur vor – ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 30,5 Prozent gesunken. Die leichte Verbesserung der Auftragslage führt angesichts der niedrigen Auslastung im Regelfall zu keinen Neueinstellungen.
„Die größte Wirtschaftskrise seit 1929 konnte unserem Arbeitsmarkt 2009 nur wenig anhaben. Bis zum Jahreswechsel wird sich daran nicht wesentlich etwas ändern. Sofern Väterchen Frost nicht übermäßig zuschlägt und sich viele Menschen mit dem Herzen und dem Geldbeutel gegenseitig beschenken, werden wir sogar relativ gut in das neue Jahr starten“, prophezeit Agenturchef Waldemar Dombrowski.